Kraftwerksbrand in Nürnberg: N-Ergie setzt nun auf mobile Heizstationen

10.2.2021, 16:50 Uhr
Nach dem Kraftwerksbrand in Gebersdorf  setzt die Stadt nun auf mobile Heizstationen - so wurde ein Gerät der Stadtwerke München in der Gebrüder-Lodes-Straße in Röthenbach angeliefert.

© Christine Dierenbach, NNZ Nach dem Kraftwerksbrand in Gebersdorf  setzt die Stadt nun auf mobile Heizstationen - so wurde ein Gerät der Stadtwerke München in der Gebrüder-Lodes-Straße in Röthenbach angeliefert.


Dankbar über die Solidarität hat sich Bürgermeister Christian Vogel gezeigt: "Die überwältigende Unterstützungsangebote aus ganz Deutschland sind beachtlich und beeindruckend. Ob Unternehmen, Nachbarstädte oder Bürgerinnen und Bürger aus Nürnberg, viele haben über die verschiedenen Kanäle ihre Unterstützung angeboten." Dies sei "ein starkes Signal für ein Miteinander, in einer sicherlich nicht einfachen Zeit", erklärt der SPD–Politiker.

Allerdings ist Hilfe und Beistand nicht immer so leicht möglich. So haben viele Nürnberger eine Unterkunft für Betroffene aus Gebersdorf und Röthenbach angeboten: Doch das sei wegen der Pandemie nicht erlaubt, betont Vogel. Nach dem Brand hat die Stadt den Katastrophenfall aufgerufen, um schneller und besser auf die Notlage reagieren zu können. So dürfen Betroffene in Hotels und Notunterkünften sowie in Wohnungen von Verwandten oder Bekannten Unterschlupf suchen - bei Fremden darf allerdings nicht genächtigt werden.


Nach Kraftwerksbrand: Versorgung stabil - Mobile Lösungen sollen kommen


"Nach dem Brand im Großkraftwerk Franken des Betreibers Uniper war die Versorgungslage über Nacht stabil", berichtete Kerstin Fellenzer, Pressereferentin der N-Ergie am Mittwoch. "Die Brandursache ist noch unklar, es wird weiter ermittelt."

Mobile Heizstationen sollen angeschlossen werden

Der Energieversorger will nun mit mobilen Heizstationen die Fernwärmeversorgung weiter gewährleisten. Diese mobilen Energiezentralen werden eingesetzt als Notheizung, beim Austausch des Heizkessels oder auch zur Versorgung von Fernwärme. Insgesamt sollten am Mittwoch voraussichtlich sieben Anlagen mit insgesamt circa 8,5 Megawatt angeschlossen werden: Damit könne man knapp 900 Einfamilienhäuser mit Fernwärme versorgen.

Im Laufe des Mittwochs sollen mobile Heizstationen von den Stadtwerken München sowie von der Nürnberger Haustechnik-Firma Hofmann an die Fernwärmeleitungen angeschlossen werden. Damit werden die Versorgung der Sana-Klinik sowie zweier Senioren- und Pflegeheime und eines Wohnviertels gesichert. Am Donnerstag sollen weitere Anlagen geliefert und installiert werden, der aktuelle Plan sieht sechs weitere Einheiten mit insgesamt rund sieben Megawatt vor.


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Die Stadt hat nach dem Brand schnell reagiert und ein Bürgertelefon sowie unter www.nuernberg.de eine Infoseite installiert. Der Informationsbedarf war groß: So verzeichnete die Verwaltung am Dienstag rund 25.000 Zugriffe auf die Homepage, zudem gingen 145 Anrufe ein. Bin ich vom Ausfall betroffen? Wann kann wieder normal geheizt werden? Ich bin krank, kann ich in meiner vertrauten Umgebung bleiben? Diese und weitere Fragen wurden beim Bürgertelefon besprochen.

Wetter sorgt bei N-Ergie und Stadt weiter für Sorgenfalten

Das Wetter sorgt bei N-Ergie und Stadtverwaltung weiter für Sorgenfalten. So sagt Andreas Franke, Leiter des städtischen Presse- und Informationsamts: "Das ist ja so perfide, dass es ausgerechnet jetzt so kalt ist." Auch er freut sich, dass so viele Städte und Landkreise sowie Unternehmen und Bürger ihre Hilfe angeboten haben: "Die Solidarität ist groß."


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Die N-Ergie geht davon aus, auch in der Nacht trotz der extremen Kälte die Innentemperatur in den an die Fernwärme angeschlossenen Häuser bei 18 bis 19 Grad halten zu können. Die Stadt hat für die Anwohner 1100 Hotelzimmer reserviert, die zu vergünstigten Konditionen bereit stehen. "Bislang hat es in den Hotels keine einzige Übernachtung gegeben", berichtete Franke am Mittwoch. Dennoch werde man die Zimmer weiter reservieren - sicher ist sicher.
Das Bürgertelefon der Stadt ist unter Telefon 0911/ 64 37 58 88 täglich von 7 bis 23 Uhr erreichbar.

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