Kreative Cocktails für die Nürnberger Barszene

3.2.2012, 10:30 Uhr
Kreative Cocktails für die Nürnberger Barszene

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Wässrige Caipis, pappiges Fruchtsaft-Gewäsch oder Fusel-Geschüttel mit Schirmchen-Deko – wer einen Cocktail bestellt, bekommt nicht immer ein anständiges Getränk serviert. Damit Nürnbergs Barkultur besser wird, haben sich einige Cocktailmeister zu regelmäßigen Verkostungen zusammengeschlossen. Jetzt hat Moritz Niederstrasser seine Spezialrezepte in der Roten Bar vorgestellt.

Schon seit über zwei Jahren veranstalten die Barkommune Nürnberg und Christian Wagners Barcode Union regelmäßig Workshops für Zauberer hinter dem Tresen. Diesmal trafen sich gut zwanzig Gastronomen in der Roten Bar.

„Der deutsche Markt entwickelt sich“, sagt Niederstrasser. Der gebürtige Franke kennt sich aus in der Szene. Nach dem Abitur in Bamberg hat er die Theken erobert, mit Stationen im Bayerischen Hof in München und im Kempinski Grand Hotel Heiligendamm.

„Nürnberg hat Potenzial“, sagt er. Die Barkeeper werden besser und die Gäste wissen es zu schätzen, wenn sie etwa in der Bar Nürnberg oder im Gelben Haus ein tolles Getränk serviert bekommen. Dafür dürfen die Cocktail-Meister auch gern kreativ werden und Klassiker neu interpretieren. Wer sagt denn auch, dass ein Cosmopolitan immer flüssig sein muss? Niederstrasser serviert ihn gern als Gelee auf dem Löffel, in Anlehnung an die Molekularküche. Sehr gern würzt er seine Kreationen auch mit selbstgemachten Kräuteressenzen. Oder er verpasst dem herkömmlichen Cuba Libre im Ofen ein zartes Räucheraroma. Was beim Bier in seiner Heimatstadt Bamberg funktioniert, kann für andere Getränke schließlich auch nicht schlecht sein.

So viel Aufwand muss aber gar nicht sein. Entscheidend ist, dass der Cocktail dem Gast schmeckt. „Man muss die einzelnen Aromen noch schmecken können“, so Niederstrasser. Deshalb dürfen auch nicht zu viele Zutaten in den Shaker.

Statt Schirmchen gibt es Anekdoten

 

Statt zwanzig verschiedene Flüssigkeiten zu vermischen, serviert er lieber eine Anekdote zu seinen Kreationen. Neulich erst hatte ihn seine Freundin darum gebeten, ihr daheim noch schnell etwas zu mixen. Die Hausbar war allerdings nicht sonderlich gut gefüllt und so machte er sich eben über all das her, was er gerade in der Küche finden konnte. Herausgekommen ist dabei der „Carolina Punch“, den er heute seinen Gästen anbietet. Was er sich bei seiner Kreation „Nur für eine Nacht“ gedacht hat, kann sich jeder Gast selbst ausmalen.

Bei den Testpersonen kommen seine Kreationen jedenfalls gut an. Mit frischen Anregungen und Tipps geht es für sie nach dem Workshop wieder zurück hinter die eigenen Tresen.

Mehr Infromationen über die rote Bar in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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