Kreative «Kunstpause» in Schloss Almoshof

5.9.2009, 00:00 Uhr
Kreative «Kunstpause» in Schloss Almoshof

© Niklas

Mit den bunten und voluminösen Figuren der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle, die als Symbol für moderne, selbstbewusste und starke Frauen gelten, hat «Nana»-Workshop-Leiterin Manuela Dilly bereits gute Erfahrungen gesammelt. In der Kleinen Kreativ Werkstatt in Zabo bietet sie schon länger Kurse an: «Man kann mit ganz einfachen Mitteln ein tolles Kunstwerk bauen», sagt sie. Schwierig sei nur die Umsetzung in die Dreidimensionalität. «Es ist zum Beispiel gar nicht so leicht, die Brüste richtig zu platzieren. Oft sitzen sie viel zu weit oben an den Schultern», so Dilly.

Nach Herzenslust sägen, feilen und bohren

Nach Herzenslust sägen, feilen, bohren, hämmern und tackern können Kinder ab zehn Jahren einige Meter weiter in der Scheune, die zum Schloss gehört. Hier basteln drei Mädchen und drei Jungen gemeinsam mit dem Gostenhofer Künstler Jürgen Braun Monster-Skulpturen. Vorgegeben ist nur das Material: Holz. Tabea hat ihrem Monster spitze Ohren, gefährliche Krallen an Händen und Füßen und einen echt fiesen Blick verpasst. Den Torso hat sie mit Sackleinen bespannt. Einige andere Kinder im Kurs haben bunte Fahrzeuge für die Monster gebaut.

Ein kulturelles Bildungsangebot für alle Altersklassen wollen die Macher vom Kulturladen Schloss Almoshof und Vischers Kulturladen, die die «Kustpause» heuer zum ersten Mal veranstalten, den Nürnbergern machen. Und das sei nach Ansicht von Gerhard Gassner von Vischers Kulturladen auch nötig: «Kulturelle Bildung kommt heutzutage zu kurz», sagt er und hat beobachtet, dass vor allem die Vorbereitung auf das Berufsleben im Mittelpunkt der Bildung steht. In seiner Einrichtung gibt es schon seit vielen Jahren kreative Angebote für alle Altersklassen. Seit vergangenem Jahr wird auch in Almoshof wieder jede Menge Kinderkultur geboten.

Auch wenn es das ganze Jahr über Kurse wie Filzen oder Drachenbauen gibt – die Ferienzeit haben sich die Organisatoren bewusst ausgesucht: Hier hätten Familien mit Kindern endlich einmal richtig Zeit. Kein Nachmittagsunterricht, keine Nachhilfestunde, keine Freizeitaktivitäten. Einige der Angebote richten sich deshalb auch bewusst an große und kleine Künstler gleichermaßen: «Im Mosaikkurs arbeiten zum Beispiel eine Mutter und ihre drei Töchter zusammen», so Barbara Koch, die im Kulturladen Schloss Almoshof für Kinderkultur und Stadtteilarbeit zuständig ist.

Mit der Resonanz sind die Veranstalter sehr zufrieden: «Von 27 Angeboten finden 24 statt. Viele sind ausgebucht», ziehen Koch und Gassner Bilanz. Natürlich locken bekannte Namen Kunstinteressierte an: Der Workshop zur anarchistischen Malerei des Nürnberger Künstlers Harri Schemm ist schon lange voll.

In einigen Kursen gibt aber noch freie Plätze: Menschen ab 16 Jahren können sich zum Beispiel von Michaela Fuchs-Jalloh in die Geheimnisse der Acrylmalerei einweihen lassen – und zwar mit selbstgemachter Farbe. Um Aktzeichnen und Aktmalerei geht es in einem Workshop von Pirko Julia Schröder, der ebenfalls für Erwachsene gedacht ist.

Kinder können sich in der Filzwerkstatt kreativ austoben, außerdem dürfen sie Bumerangs und Drachen bauen. Besonders empfehlen kann Barbara Koch einen Kurs von Brigitte Liebel. Kinder im Grundschulalter basteln hier aus Erdnuss- und Kaffeedosen phantasievolle Schatztiere.

Nach elf Tagen kreativer Produktivität treffen sich Kursleiter, Teilnehmer und Interessierte am 11. September von 13 bis 17 Uhr zu einem großen Abschlussfest. Hier werden die Ergebnisse gezeigt und hier kann man ins Gespräch kommen. Für Spiel und Spaß sorgt der Äktschnbus.

Weitere Informationen gibt’s unter www.kuf-kultur.de/kunstpause oder unter 93 44 94 70.

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