Kulturhauptstadt: So läuft die digitale Entscheidung in diesem Jahr

22.10.2020, 06:00 Uhr
Nürnberg ist schön - erkennen das auch die Preisrichter der Europäischen Union?

© Isabel-Marie Köppel Nürnberg ist schön - erkennen das auch die Preisrichter der Europäischen Union?

Nach West-Berlin (1988), Weimar (1999) und Essen/Ruhrgebiet (2010) wird 2025 wieder eine deutsche Stadt Europäische Kulturhauptstadt. Eine zwölfköpfige Jury entscheidet über die Vergabe des Titels. Sie ist für jeden Jahrgang neu zusammengesetzt, umfasst aber auch langjährige Juroren.

Die Institutionen der Europäischen Union ernennen zehn Mitglieder. Deutschland durfte zwei berufen: den Kulturjournalisten Ulrich Raulff und die neue Intendantin der Münchner Kammerspiele, Barbara Mundel. Die Österreicherin Sylvia Amann hat den Vorsitz. Die Übrigen: überwiegend Kulturberater und -managerinnen mit internationalen Hochschulkarrieren.


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Die Kulturstiftung der Länder in Berlin richtet das Auswahlverfahren aus. Acht deutsche Städte hatten 2019 ihre Bewerbung für 2025 eingereicht. Gera, Dresden und Zittau schieden aus. Neben Nürnberg sind noch Chemnitz, Hannover, Hildesheim und Magdeburg im Rennen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die zweite Stufe des Verfahrens im Sommer auf Digitalformate umgestellt. Anstatt die fünf Finalisten zu besuchen, begutachten sie die Juroren ab dieser Woche mittels Live-Streams, Videokonferenzen und Filmbeiträgen. Was die Delegationen senden und reden, ist nicht öffentlich. Nürnberg präsentiert sich an letzter Stelle am 23. Oktober und nochmals am 27. Oktober.

Am 28. Oktober mittags gibt die Kulturstiftung die Entscheidung für den Sieger bekannt. Die Stadt, die sich durchsetzt, bekommt für das Titeljahr 1,5 Millionen Euro Preisgeld von der Europäischen Union. Das Budget muss sie also hauptsächlich lokal und national finanzieren.

Die sechs offiziellen Wertungskategorien sind: langfristige Kulturstrategie, europäische Dimension der Bewerbung, künstlerisches Programm, Umsetzungsfähigkeit, Bevölkerungsbeteiligung und Verwaltung.

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