Bienenfreundliche Pflanzkästen

Kunstaktion in Nürnberg: Spenden gehen an die Ukraine

Clara Grau

Lokalredaktion Nürnberg

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25.4.2022, 11:55 Uhr
Das Künstlerduo Peter H. Kalb und Gisela M. Bartulec hat mit bienenfreundlichen Blumenkästen ein temporäres Kunstwerk auf dem Hauptmarkt geschaffen. 

© Roland Fengler, NNZ Das Künstlerduo Peter H. Kalb und Gisela M. Bartulec hat mit bienenfreundlichen Blumenkästen ein temporäres Kunstwerk auf dem Hauptmarkt geschaffen. 

Es blüht und grünt auf dem Hauptmarkt, direkt vor dem Rathaus. 100 gelbe und mit bienenfreundlichen Pflanzen bestückte Balkonkästen geben dem verregneten Sonntag ein wenig Farbe.

Eigentlich sollte am Welttag der Partnerstädte, der am Sonntag begangen wurde, in Zusammenarbeit mit dem Amt für internationale Beziehungen ein großes „Beedabei“-Kunstwerk mit allen Nürnberger Partnerstädten entstehen. Angesichts des Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Solidarität mit den Menschen im Kriegsgebiet und in Nürnbergs Partnerstadt Charkiw in den Vordergrund gerückt. Das Künstlerduo Peter H. Kalb und Gisela M. Bartulec hatte aus den Kästen den Europastern, ein Peace-Zeichen und die Schriftzüge UKRAINE und CHARKIW gestaltet. Der Erlös der Aktion geht diesmal an die Stiftung Verbundenheit, die in der Ukraine-Nothilfe tätig ist. 1.350 Euro kamen zusammen.

Bereits seit 2019 machen Kalb und Bartulec mit ihren temporären und mobilen Kunstwerken auf das Artensterben aufmerksam. „Beedabei“ gewann damals zunächst den Ideenwettbewerb für nachhaltige Stadtentwicklung, der im Rahmen der Bewerbung Nürnbergs als Europäische Kulturhauptstadt ausgeschrieben wurde. Das Projekt wurde damals auf dem Hauptmarkt präsentiert. In den vergangenen beiden Jahren folgten Aktionen im Nürnberger Stadion und in Schloss Weissenstein in Pommersfelden. Und heuer war die Kunstaktion wieder auf dem Hauptmarkt zu sehen.

Wer mochte, konnte nach Abschluss der mehrstündigen Aktion einen der Blumenkästen gegen eine Spende mit nach Hause nehmen. So verteilten sich die Bienen-Futterstellen über die ganze Stadt. „An der gelben Farbe erkennt man, wo Bienen-Freunde wohnen“, sagte Bartulec mit Blick auf die knallgelben Kästen.

Heuer könne sich der Blick nicht nur auf die ökologische Krise richten, sondern auch die Krise, die der Angriffskrieg in der Ukraine gebracht hat, sagte Umweltreferentin Britta Walthelm in ihrer Ansprache. Sie erinnerte an die besondere Verantwortung Nürnbergs als Stadt der Rassegesetze und betonte die Bemühungen um Aussöhnung, etwa mit den Menschen in der von Deutschen im Zweiten Weltkrieg besetzten Stadt Charkiw.

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