Lagerfeuer und Silvesterkracher: Erneut Ärger am Jamnitzerplatz

9.8.2020, 14:02 Uhr
Hier, nahe des Brunnens am Jamnitzerplatz, kam es am Samstagabend zu einem größeren Polizeieinsatz.

© Stefan Hippel, NN Hier, nahe des Brunnens am Jamnitzerplatz, kam es am Samstagabend zu einem größeren Polizeieinsatz.

Der Ärger am Jamnitzerplatz geht in die nächste Runde: Vor dem Stadtteilladen "Schwarze Katze" in der Unteren Seitenstraße hatte der Betreiber Stühle und Tische aufstellen lassen. Der Szene-Laden ist auch Treffpunkt der "Organisierten Autonomie" (OA). Nach Polizeiangaben saßen dort Personen, die "alkoholische Getränke konsumierten". Doch die Außenbestuhlung in einer Parkbucht war nicht genehmigt, wie eine Streife der Polizei feststellte. Die Beamten forderten den Betreiber auf, Tische und Stühle wegzuräumen. Wegen unerlaubter Sondernutzung erwartet diesen jetzt ein Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit. Schaulustige begleiteten die Kontrolle der Polizei mit Protesten und beleidigenden Parolen.

Lärm und Lagerfeuer

Doch das war nicht das letzte Mal an diesem Abend, an dem Einsatzkräfte hier her kommen mussten. Gegen 22.30 Uhr gingen mehrere Anrufe von Anwohnern in der Einsatzzentrale ein. Sie beklagten sich über Lärmbelästigung und über ein Lagerfeuer im Brunnen des Jamnitzerplatzes.

Wie sich wenig später herausstellte, stand nicht weit vom Brunnen entfernt ein Einkaufswagen, in dem rund 80 gefüllte Wasserbomben lagen, heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle der Polizei. "Möglicherweise wollte man die Einsatzkräfte mit dem Lagerfeuer anlocken", sagt ein Sprecher auf Anfrage. Offenbar sollten die Wasserbomben dazu dienen, die nahenden Beamten zu bewerfen. Doch dazu kam es nicht, Polizisten verhinderten eine Wasser-Attacke durch "schnelles und konsequentes Einschreiten".

Die Streifen trafen am Brunnen auf insgesamt rund 50 Personen, mit dabei Leute, die zuvor auch schon an den Protesten am nahen Stadtteilladen beteiligt waren. Die Beamten wurden abermals mit lautstarken Parolen empfangen, überdies zündeten Unbekannte in der Nähe des Einsatzortes zwei Silvester-Kracher. 50 Personen wurden laut Pressestelle des Platzes verwiesen, von 35 wurden die Personalien aufgenommen. Nach Angaben musste in elf Fällen "unmittelbarer Zwang und körperliche Durchsuchungen nach Ausweispapieren angewandt werden".

Gegen 23.30 Uhr nahm die Polizei am Jamnitzerplatz einen Mann in Gewahrsam, der sich nicht an den Platzverweis gehalten hatte.


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