Schaden in Millionenhöhe: Halle auf Siemens-Gelände brannte lichterloh

27.1.2021, 09:38 Uhr
Eine große Rauchwolke ist über Nürnberg sichtbar.

© StoryDox / Claus Schäfer Eine große Rauchwolke ist über Nürnberg sichtbar.

Laut ersten Berichten von Anwohnern soll es gegen 18.30 Uhr auf dem Siemens-Gelände in der Winter-Günther-Straße einen lauten Knall - ähnlich einer Explosion - gegeben haben. Die Berufsfeuerwehr Nürnberg rückte sofort mit einem Großaufgebot aus. Vor Ort fanden die Einsatzkräfte eine Halle vor, die lichterloh brannte. Es handelte sich dabei um eine Maschinenhalle des Prüffeldes, wie Siemens-Standortleiter Hagen Grau gegenüber nordbayern.de erklärt. Gegen 20.30 Uhr teilte die Polizei Mittelfranken auf Twitter mit, dass das Feuer gelöscht sei. Die Feuerwehr würde den Brandort aber noch die ganze Nacht beaufsichtigen.

Anwohner am Hasenbuck und in Gibitzenhof mussten für mehrere Stunden Fenster und Türen geschlossen halten. Die Rauchentwicklung war auch wegen des starken Windes extrem. Schwarzer Qualm stand über der Stadt und war von der Nürnberger Burg aus noch sichtbar. Auch das Warn- und Informationssystem Katwarn, das in Deutschland bei Katastrophen und in Gefahrensituationen zum Einsatz kommt, meldete am Abend für den Bereich um die Winter-Günther Straße starke Rauchentwicklung.

Nach Informationen der Polizei wurde bei dem Vorfall eine Person wegen einer Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst behandelt.

Lokalisierung des Brandherds mit Drohne

Die Brandursache konnte die Polizei am Abend noch nicht ausfindig machen. Die Feuerwehr war mit einer Drohne vor Ort, um den Brandherd zu lokalisieren und Aufnahmen aus der Luft zu machen. Die Nürnberger Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen.

An dem Einsatz beteiligt waren drei Löschzüge der Berufsfeuerwehr, zwei der freiwilligen Feuerwehr Nürnberg sowie die Werkfeuerwehr von Siemens und MAN. Insgesamt waren rund 200 Kräfte vor Ort.

Die Betriebshalle wurde vor vier Jahren nach außen verlagert, um auf dem Prüffeld mehr Platz zu haben. Beim Bau wurden höchste Sicherheitsstandards bedacht. Der Vorfall sei deshalb so glimpflich ausgegangen und es wurden nicht mehr Menschen verletzt. Der Sachschaden ist dafür immens. Die Siemens-Leitung spricht jetzt schon von einem Betrag in Millionenhöhe.

Kontrolliertes Abbrennen

Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr war die Halle nicht mehr zu retten. Um ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude zu verhindern, konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf das Kühlen der Halle sowie das kontrollierte Abbrennen. Die Produktion ist laut Grau bei Siemens durch den Brand nicht beeinflusst. Der Betrieb geht weiter, da es ein zweites Prüffeld gibt. Am Standort in der Winter-Günther-Straße wird neben der Produktion die Endabnahme der Siemens-Produkte abgewickelt. Es ist der letzte Fixpunkt vor der Auslieferung.

Dieser Artikel wurde am 26. Januar um 21.31 Uhr zuletzt aktualisiert.


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