Lebensmittel nach Hause liefern lassen: So geht's in Nürnberg

15.2.2018, 05:58 Uhr
Lebensmittel nach Hause liefern lassen: So geht's in Nürnberg

© Montage: Moritz Bohner / Fotos: colourbox.de, Rewe, Allyouneedfresh.de, Edeka Südbayern

Obwohl Nürnberg nicht mithalten kann mit Metropolen wie Hamburg, München oder Berlin, wo mittlerweile selbst der Online-Gigant Amazon unter dem Label Amazon Fresh Lebensmittel ausliefert, mangelt es auch in Franken nicht an digitalen Angeboten. Platzhirsch ist hier der Einzelhandelsriese Rewe, dessen Lieferservice laut Pressesprecher Thomas Bonrath "Deutschlands Nr. 1 Online-Supermarkt für frische Lebensmittel" ist.

Unter den 75 Städten, in denen Rewe derzeit liefert, ist seit März 2014 auch Nürnberg. Wer über die Homepage oder die App einkauft, kann dabei aus einem Vollsortiment wählen, wie man es aus den Rewe-Märkten kennt. Das heißt, auch frisches Obst und Gemüse oder Fleisch, Käse und ähnliche Produkte aus dem Kühlregal oder tiefgekühlte Pizzen und Spinat sind kein Problem. Außer einem Mindestbestellwert von 40 Euro und einer Höchstmenge von sieben Getränkekästen gibt es keine Einschränkungen.

Rewes liefert Lebensmittel mit eigener Lieferflotte

Geliefert wird bei Rewe mit eigenen Fahrzeugen, Fahrern und zwar montags bis samstags von 8 bis 22 Uhr. Wer einen dichten Terminkalender hat oder beruftstätig ist, kann für die Lieferung ein Zeitfenster von zwei Stunden auswählen. Je nach gewünschtem Termin fällt zwar pro Einkauf eine Gebühr von bis zu 5,90 Euro an. Doch die scheint die Nürnberger nicht abzuschrecken. Laut Rewe-Sprecher Bonrath ist man mit dem Erreichten "sehr zufrieden" und freut sich über eine "kontinuierlich wachsende" Nachfrage: "Wir erwarten, dass der Bedarf künftig auch zunehmen wird."

Allyouneedfresh.de liefert bundesweit

Davon geht man auch bei Konkurrent Allyouneedfresh.de aus. Das im Mai 2012 gestartete Unternehmen ist nicht nur nach eigenen Angaben der "größte reine Online-Supermarkt Deutschlands", sondern wohl auch der ambitionierteste. Auf die Frage, ob Allyouneedfresh.de auch in Nürnberg am Start ist, meint Pressesprecher Max Thinius selbstbewusst: "Natürlich! Wir liefern bundesweit in alle Gebiete und an jede Haustür." Und das sogar am Folgetag, falls bis 0 Uhr bestellt wird, fügt Thinius hinzu.

Möglich ist das, weil der Internet-Händler eine Tochterfirma der DHL ist und nicht nur von der Lieferflotte des Mutterunternehmens profitiert, sondern vor allem von dessen logistischem Know-how. Angefangen bei der DHL Multibox, einer Mehrwegkiste für frische oder zu kühlende Ware, hat man dort die nötige Infrastruktur für den flächendeckenden Versand von Lebensmitteln aufgebaut. Eine Infrastruktur, die der gelbe Riese als Dienstleister unter dem Namen DHL FoodDelivery auch anderen Händlern zur Verfügung stellt.

Auch Mytime.de und Lebensmittel.de bieten komplettes Sortiment

Wer bei Allyouneedfresh.de ordert, kann sich ebenfalls ein zweistündiges Lieferfenster aussuchen und zahlt - abhängig von der Größe des Einkaufs - bis zu 6,90 Euro Versandkosten. Das ist zwar mehr als bei den Konkurrenten Mytime.de und Lebensmittel.de den beiden einzigen Online-Supermärkten mit Vollsortiment, die außer Allyouneedfresh.de in Nürnberg liefern. Sie berechen zwar nur jeweils 4,99 oder 4,90 Euro, erheben jedoch einen Zuschlag von 4,90 Euro, falls die Bestellung gekühlte oder tiefgekühlte Artikel enthält. Zudem fällt bei der Lieferung in Kartons mehr Verpackungsmüll an als bei Allyouneedfresh.de wo der Lieferbote die Mehrwegkisten gleich wieder mitnimmt.

Ware vom hiesigen Großmarkt

Ein Alleinstellungsmerkmal von Allyouneedfresh.de in Franken: In Nürnberg, Fürth und Erlangen können Artikel noch am Bestelltag geliefert werden. Hintergrund: Die DHL-Tochter hat ihren Sitz zwar in Berlin, das Zentrallager, von dem sie bundesweit versendet, befindet sich aber in Nürnberg. "Der Großhandel vor Ort ist sehr kooperativ und flexibel", begründet Thinius die Standortwahl. Da Allyouneedfresh.de Obst und Gemüse auf dem hiesigen Großmarkt einkauft, ist es gut möglich, dass bei einem Kunden, der in Münster frischen Feldsalat ordert, Ware aus dem Knoblauchsland auf dem Tisch landet.

Edeka legt los

Einen ebenfalls einzigartigen Service für hiesige Online-Kunden will indes auch die Edeka heuer starten. Während auf der Internetseite Edeka24.de vorerst nur unverderbliche und ungekühlte Lebensmittel bestellbar sind, soll man ab Dezember dieses Jahres beim Edeka-Markt, der auf dem früheren Cebal-Gelände entsteht, frische oder gekühlte Waren im Internet ordern und vor Ort abholen können. Im Gegensatz zum Real-Markt an der Virnsberger Straße, wo dies schon heute möglich ist, kann man seine Ware bei Edeka dann aber auch außerhalb der Öffnungszeiten sowie an Sonn- und Feiertagen holen.

Möglich macht es die Emma-Box. die äußerlich einer DHL-Packstation ähnelt, aber durch verschieden temperierte Fächer das getrennte Verstauen von frischen Waren, Kühlprodukten oder Tiefkühlartikeln erlaubt. Der Kunde ordert und bezahlt seinen Einkauf einfach im Internet, wählt dabei das Zeitfenster aus, in dem er seine Ware mitnehmen will und erhält einen Abholcode, mit Hilfe dessen sich die Fächer mit seinen Artikeln öffnen.

Premiere in Nordbayern

Im Gegensatz zur Edeka Nordbayern, die das Konzept erstmals in Nürnberg erproben wird, hat man bei Edeka Südbayern bereits Erfahrungen damit sammeln können: Vor dem"Flagshipstore" in Gaimerheim steht seit Frühjahr 2016 eine der Anlagen, die dort Edeka-Box heißt. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Christian Strauß, Pressesprecher von Edeka Südbayern. Sehr zufrieden sind anscheinend auch die Kunden: Obwohl für den Service ein Obulus von drei Euro pro Einkauf fällig wird, ist die Resonanz so gut, dass das Unternehmen im Rahmen einer Kooperation mit Audi im September 2017 zwei neue Edeka-Boxen in Ingolstadt eingeweiht hat.

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