"Leuchtturmprojekt": Nürnberg hat jetzt ein Wasserstoffzentrum

5.9.2019, 14:17 Uhr

© Christina Merkel

Gleich drei Minister sind gekommen. Dazu Vertreter von 20 Unternehmen, darunter Audi, BMW, Linde, MAN, Nürnberg Messe, Schaeffler und Siemens. Sie schließen sich zum "Wasserstoffbündnis Bayern" zusammen. "Heute gehen wir einen wichtigen, längst überfälligen Schritt", sagt Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Wir wollen das unerschöpfliche Potenzial des Wasserstoffs nutzen und einen Zukunftssprung für saubere Energie tun."

Mit einer Brennstoffzelle und Wasserstoff im Tank lassen sich Fahrzeuge emissionsfrei antreiben. Wenn dann der nötige Strom aus erneuerbaren Energien kommt, ist der Weg für nachhaltige Mobilität geebnet. "Das ist ein klares Signal an die Automobilindustrie", sagt Söder. "Wir geben dem gesamten Verkehr eine neue Richtung, bayerische Unternehmen sollen hier weltweit führend werden."

"Exzellente Forschung nur mit der nötigen Infrastruktur"

Damit das gelingt sollen  Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im neu gegründeten "H2.B - Zentrum Wasserstoff.Bayern“ zusammenarbeiten. Für den Anfang plant Söder zehn Millionen Euro ein. Der Energiecampus an der Fürther Straße in Nürnberg tritt dafür zunächst 200 Quadratmeter seiner Fläche und drei bis vier Mitarbeiter ab. "Hier haben wir in den vergangenen Jahren bereits exzellente Grundlagen gelegt", sagt Veronika Grimm, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Uni Erlangen-Nürnberg und Wissenschaftliche Leiterin des Energiecampus. Sobald es erste Vorzeigeprojekte geben wird, soll sich das H2.B noch vergrößern.

Mit Fraunhofer- und Helmholtz-Institut, Uni Erlangen-Nürnberg und Technischer Hochschule Nürnberg stimmt auch das wissenschaftliche Umfeld. Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) verspricht, mit 300 Millionen Euro endlich die beiden dringend notwendigen Neubauten für die Chemiker in Erlangen in Gang zu bringen. "Exzellente Forschung gelingt nur mit der nötigen Infrastruktur." Für Oktober kündigt Sibler zudem eine Modernisierung und Reform aller bayerischen Hochschulen und Universitäten an.

 

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