Lieferdienst? So wollen Foodtrucker dem Coronavirus trotzen

20.3.2020, 05:54 Uhr
Foodtruck-Besitzer Jo Grünbeck in seinem Wagen.

© privat Foodtruck-Besitzer Jo Grünbeck in seinem Wagen.

Mir gehört der Foodtruck Crunchy Crust, mit dem ich regelmäßig in Nürnberg und Umgebung unterwegs bin. Seit etwa zehn Tagen hat sich die Situation und dadurch auch mein Arbeitsalltag sehr verändert. Ich muss mir mittlerweile gut überlegen, wann ich einkaufen gehe, um die Lebensmittel für mein Geschäft zu bekommen.

Außerdem habe ich derzeit schon bis zu 50% Umsatzeinbußen. Im Mittagsgeschäft, in dem ich meistens vor Bürokomplexen stehe, ist ein Großteil der Mitarbeiter im Homeoffice. Dazu kommt, dass alle Veranstaltungen, bei denen wir zusätzlich Essen verkaufen würden, abgesagt wurden. Besonders die Kollegen, die auch noch Ihre Angestellten zu bezahlen haben, leiden unter dieser Situation.

Foodtruck-Lieferservice? So könnte es funktionieren

Deswegen überlegen meine Foodtruck-Kollegen und ich uns, wie wir gemeinsam weitermachen könnten. Wir haben uns darüber beraten, übrigens per Videokonferenz aufgrund der Infektionsgefahr, wie wir gemeinsam vorgehen wollen. Wir möchten die Leute, trotz drohender Ausgangssperre oder Quarantäne mit leckerem Essen beliefern und suchen aus diesem Grund eine Fläche, auf der fünf Trucks stehen können. Es muss allerdings ein Privatgrundstück sein, da wir uns nicht einfach auf öffentlichen Grund stellen dürfen.

Die Trucks würden dann von Montag bis Samstag von 11.00 bis 20.00 Uhr Essen zubereiten. Der Kunde könnte dann per Telefon bestellen, und sich seine Mahlzeit aus den fünf verschiedenen Trucks zusammenstellen, und wir liefern das ganze durch einen vermutlich eigenen Lieferdienst zu den Kunden.


Corona-FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Virus


Meiner Meinung nach ist es besonders wichtig, niemanden zu vergessen. Ich habe erfahren, dass die Tafeln kaum noch lang haltbare Lebensmittel bekommen. Deswegen habe ich die Aktion gestartet, dass jeder, der Nudeln, Dosen oder Ähnliches an den Stand bringt, zehn Prozent Rabatt auf seinen Einkauf bei mir bekommt. Ich sammle die Lebensmittel dann ein und bringe sie den Organisationen. Leider wurde das Angebot bisher noch nicht angenommen, was sehr schade ist.

Appell: Die Schwächeren unterstützen

Aus diesem Grund mein Aufruf: Auch wenn Ihr bei mir am Truck bald nichts mehr abgeben könnt, dann überweist der Tafel einen Geldbetrag. Jeder Euro zählt. "Eine Gesellschaft ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied." Lasst uns die Schwächeren bitte unterstützen.


Was soll ich tun, wenn ich selbst den Verdacht habe, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt. Bayern hat wegen des Coronavirus den Katastrophenfall ausgerufen - das hat weitreichende Konsequenzen. Unter anderem fallen viele aus oder werden verschoben.

Außerdem gelten bei . Sollte man beim Einkaufen überhaupt noch mit Scheinen und Münzen zahlen? Ein Experte klärt auf, ob Corona auch über Geld übertragen werden kann.

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