"Loddar" in der Heimat: Darum war Matthäus im Nürnberger Rathaus

2.10.2020, 15:32 Uhr

© Thomas Wagner/ Nürnberg Life

Zur offiziellen Einweihung des erweiterten ungarischen Honorarkonsulats kam der ungarische Außenminister Peter Szijjarto zu Besuch ins Nürnberger Rathaus und trug sich dort ins Goldenen Buch der Stadt Nürnberg ein. Mit Oberbürgermeister Marcus König sprach er auch über die wirtschaftliche Lage angesichts der Corona-Pandemie: "Wir haben ja ähnliche Probleme wie Budapest, zum Beispiel im Bereich des Tourismus", meinte König. In der Metrolporegion leben rund 12.000 Ungarn. Als Gastgeschenk brachte Szijjarto eine Dürer-Skulptur und zwei Tecball-Platten mit. Die Tischtennis-ähnlichen Platten, auf denen mit einem echten Fußball gespielt wird, sind gerade Trend in Ungarn.

"Ein cooler Typ"

Einer, der sich mit echten Fußbällen sehr gut auskennt, war auch mit von der Partie: Lothar Matthäus. Der gebürtige Franke lebt in Budapest und war der Trainer der ungarischen Fußball-Nationalmannschaft. Kicken wollte er zur Demonstration zwar nicht, dafür war der ehemalige Rekord-Nationalspieler, der einen dunkelblauen Anzug trug, in Plauderlaune und unterhielt sich mit OB König über seine Kindheit und Jugend in Herzogenaurach.

"Er ist ein Ur-Franke und ein cooler Typ", meinte König, der sich freute das Idol seiner Kindheit zu treffen. Als Matthäus 1980 in die Fußball-Nationalmannschaft aufgenommen wurde, wurde König zwar erst geboren. Aber bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 mit Matthäus habe er natürlich auch schon mitgefiebert.

© Thomas Wagner/Nürnberg Life

Lothar Matthäus lebt in Budapest, kommt aber regelmäßig zu Jugend-Fußballtrainings in seine alte Heimat Herzogenaurach. Er habe Pläne, wieder nach Deutschland zu ziehen. An diesem Wochenende fliegt der Sport-Star nicht gleich zurück, sondern bleibt noch ein bisschen in Franken. Schließlich ist der 59-Jährige vor Kurzem Großvater geworden. Seine Tochter und ihren neugeborenen Sprössling will er besuchen.

Sowohl Matthäus als auch der Außenminister hatten nach ihrem Flug einen Corona-Test abgelegt, der negativ ausfiel. Auch bei der anschließenden offiziellen Einweihung des erweiterten ungarischen Honorakonsulats mit rund 80 Personen im historischen Rathaussaal sei alles corona-konfrom abgelaufen, so König. "Es war zwischen allen Personen mindestens eine Tecball-Platte Abstand."

Die Fußball-Platten werden an Jugendliche abgegeben. Eine geht an eine Jugendeinrichtung in der Reutersbrunnenstraße, die andere an die Bertolt-Brecht-Schule. "Damit die zukünftigen Glubberer trainieren können", so König.

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