Korruption und falsche Rechnungen

Millionen-Betrug im staatlichen Bauamt Nürnberg: Prozess gegen acht Verdächtige beginnt heute

Ulrike Löw

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12.3.2023, 20:37 Uhr
Sieben Männer und eine Frau (32 bis 63 Jahre) müssen sich wegen der Korruptionsvorwürfe verantworten.

© Sarah de Sanctis, NNZ Sieben Männer und eine Frau (32 bis 63 Jahre) müssen sich wegen der Korruptionsvorwürfe verantworten.

Als Ex-Mitarbeiter des staatlichen Bauamtes war er zuständig für den Erhalt von Bundes- und Staatsstraßen in Mittelfranken und kümmerte sich immer wieder um Ausschreibungen, die Bauaufsicht und um Rechnungsprüfungen - offenbar zu viele Kompetenzen in einer Amtsstube.

Seit dem Jahr 2011 soll er, so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, ein betrügerisches Abrechnungssystem aufgebaut haben: In Rechnungen der Nürnberger Rödl Bau Gruppe und der Oberpfälzer Hofmann Bau GmbH sollen Positionen und Leistungen aufgenommen worden sein, die nicht erbracht worden waren. Der Ex-Mitarbeiter des staatlichen Bauamtes soll diese Rechnungen zur Zahlung freigegeben haben, obwohl er wusste, dass sie überhöht waren.

Zusätzlich hielt der Ex-Mitarbeiter des staatlichen Bauamts angeblich die Hand für Schmiergelder auf.

Ex-Bauamtsmitarbeiter in U-Haft

Die Ermittlungen kamen in Gang, nachdem der ehemalige Mitarbeiter des Bauamtes krank wurde und in der Behörde im Zusammenhang mit Rechnungen der Nürnberger Baufirma Unstimmigkeiten aufgefallen waren. Ein Mitarbeiter der Rödl Bau Gruppe offenbarte sich. Der Ex-Mitarbeiter des staatlichen Bauamts sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth kalkuliert nun mit einer umfangreichen Beweisaufnahme und 17 Verhandlungstagen bis in den Mai hinein.

Der Artikel wurde am 12. März 2023 um 20.37 Uhr aktualisiert.