Um sich selbst zu entlohnen

Millionenbetrug im Nürnberger Bauamt: Ex-Mitarbeiter streicht jahrelang Schmiergelder ein

Lisa Krüger

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Ulrike Löw

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24.3.2023, 05:55 Uhr
Der Hauptangeklagte betritt den Gerichtssaal.

© Günter Distler, NNZ Der Hauptangeklagte betritt den Gerichtssaal.

Weil er seiner Ansicht nach zu wenig Geld verdiente, segnete ein ehemaliger Mitarbeiter des staatlichen Bauamts jahrelang überhöhte Rechnungen ab und strich Schmiergelder ein. Bereits seit dem 13. März laufen die Verhandlungen, bisher schwieg der Angeklagte jedoch. Am 22. März äußert er sich erstmals.

Er habe nur versucht, das "Beste für das Amt rauszuholen" und sich nebenbei selbst für seine Bemühungen entlohnt. Der dadurch entstandene Schaden liegt im Millionenbereich.

Über ein Jahrzehnt ging die Betrügerei gut, bis der Ex-Mitarbeiter des Bauamtes aufgrund seiner Erkrankung im Büro fehlte und Ungereimtheiten im Amt auffielen. Letztendlich flog der Schwindel auf, als ein Mitarbeiter einer Nürnberger Baufirma sein Schweigen brach und die Ermittlungen ins Rollen brachte. Mitarbeiter aus zwei Firmen der Region steckten mit dem Betrüger unter einer Decke und steckten ihm jahrelang Kuverts mit Schmiergeldern zu. Nun sitzt der 63-Jährige als Hauptangeklagter mit seiner Ehefrau und sechs weiteren Personen auf der Anklagebank der Wirtschaftsstrafkammer.

Wie der Angeklagte seine Taten rechtfertigt und welche Baufirmen an dem Schwindel beteiligt waren, erfahren Sie in unserem Hintergrundartikel auf NN.de