Mit „IQ“ zu West-Erlenstegen

27.2.2011, 07:55 Uhr
Mit „IQ“ zu West-Erlenstegen

© Distler

„Die Vorgaben der Auslobung sind sehr gut erfüllt. Die einzelnen Wohnbereiche sind gut an- und zugeordnet.“ So lautet ein zentrales Lob im Urteil der Fachjury, die kürzlich den Wettbewerb zum Projekt „IQ-Nordostbahnhof“ zugunsten des Nürnberger Architekturbüros Grabow + Hofmann entschieden hat. Die Bewertung der fünf Entwürfe sei „nicht leicht“ gewesen, hieß es, doch letztlich erwies sich die federführend vom Architekten Thomas Zech entstandene Planung als „am reifsten“.

Die Eckdaten: Verteilt auf verschiedene Bereiche sollen insgesamt 96 Wohnungen im Karrée an der Plauener Straße errichtet werden. Davon sind 23 größere für Familien (mit Terrassenbereich), 20 kleinere für Studenten, 29 für Alleinerziehende (zum Wohnen und Arbeiten) sowie 21 für Senioren gedacht. Außerdem sind drei Gästewohnungen vorgesehen.

In diesen 96 Wohnungen mit insgesamt 6370 Quadratmetern Wohnfläche (plus 39 Stellplätze in einer Tiefgarage) sollen einmal über 200 Menschen wohnen — mehr als die Hälfte Kinder. Um den Standort attraktiv für junge Familien zu machen, soll eine Kinderkrippe integriert werden — der preisgekrönte Entwurf sieht auch Fläche für einen Bioladen, ein Café und einen kleinen Stadtteilplatz am Rand vor.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft (wbg), der Bauherr, will bis Ende Mai die letzten Mieter von den altersschwachen Mietshäusern in der Plauener Straße, die aus statischen Gründen als nicht sanierbar galten, umgesiedelt haben. Bis Ende 2011 soll der Abriss erfolgen, für Anfang 2012 ist der Baubeginn für das zukunftsweisende „IQ“-Projekt anvisiert.

Noch Nachbesserungen

Aus Denkmalschutzgründen muss sich die Fassade nach außen an der bestehenden Bebauung orientieren. In den Innenhof sind aber vielfältige Akzente — von kleinen Gärten über dreigeschossige Anbauten bis zu Spielflächen möglich. Trotz des Jury-Lobs haben die Denkmalpfleger noch einige „Nachbesserungen“ im Rahmen der weiteren Abstimmungen gefordert. Dazu gehören die Fensterformate und die Form der Dächer.

Für wbg-Geschäftsführer Frank Tyroff ist das „IQ“-Vorhaben ein weiteres Projekt, um das einst verrufene Nordostbahnhof-Viertel mehr zu „West-Erlenstegen zu machen. Als wegweisend gilt das Ziel, nach anderen Wegen für ein „soziales Miteinander“ zu suchen.

Projektleiter Thomas Zech betont, dass sich die Planungsstruktur „wie ein Puzzle“ von innen heraus entwickelt habe. Das Zusammenleben- und kommen von vier heterogenen Personengruppen (alte Menschen, Alleinerziehende, Familien, Studenten) habe im Mittelpunkt gestanden.

Abgesehen von den 96 Wohnungen im „IQ“-Komplex ist auf der anderen Seite der Plauener Straße auch noch Platz für 42 weitere Wohnungen. Sie gelten als Option für die Zukunft.

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