Mletzko macht's nochmal: Nürnbergs Grüne wählen ihren Chef
18.4.2020, 18:14 Uhr
Die 14 Stadträtinnen und Stadträte der Grünen kamen am Samstag zur Konstituierung der Fraktion im Großen Sitzungssaal des Rathauses zusammen. Dort ist Platz, dort kann man Mindestabstände einhalten. Sie trafen das erste Mal persönlich nach der Kommunalwahl Mitte März aufeinander. Es sei ein gelungener Tag gewesen, sagte Mletzko hinterher.
Das gilt erst recht für ihn persönlich. Mletzko wurde mit nur zwei Gegenstimmen im Amt bestätigt. Er sitzt seit 2008 im Stadtrat und führt die Fraktion seit 2011. "Ich freue mich, mit dieser starken und engagierten Fraktion die Zukunft gestalten zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass wir eine herausragende Rolle bei den wichtigen Themen dieser Stadt spielen werden – allen voran bei Klimaschutz und Gesundheit“, sagte er.
Mletzko nimmt Neugewählte in die Verantwortung
Der 63-Jährige kündigte jedoch auch an, in zwei Jahren den Fraktionsvorsitz übergeben zu wollen. Bis dahin haben die neuen Stadträtinnen und Stadträte Zeit, sich einzuarbeiten. Mletzko: "Es ist mir ein Anliegen, dass die Neugewählten dann noch stärker in die Verantwortung gehen.“
Als Stellvertreterin wurde Andrea Friedel gewählt, die die Stadtratsliste der Partei bei der Kommunalwahl anführte und in der bisherigen Fraktion Sprecherin für Gesundheit und Soziales war: "Für mich ist es wichtig, dass wir in den nächsten Jahren deutliche Akzente bei den Themen Inklusion und sozialgerechte Stadt setzen“, sagte sie.
Große Mehrheit für Friedel und Schüller
Ebenfalls Stellvertreter ist Marc Schüller, der neu in den Stadtrat einzieht. Der Bio-Imker aus der Rosenau steht in der Fraktion für die grünen Kernthemen Klima- und Umweltschutz. Dabei liegen ihm der Erhalt der Artenvielfalt, neue Verkehrskonzepte und eine leise Stadt besonders am Herzen. Sowohl Friedel als auch Schüller wurden mit großer Mehrheit gewählt.
OB Maly über Wahl-Niederlage: "Die Enttäuschung sitzt tief"
Mletzko äußerte sich mit Blick auf die Sondierungsgespräche, die derzeit zwischen CSU, SPD und Grünen laufen, optimistisch. Er sei sich zwar nicht sicher, ob die Grünen am Ende tatsächlich Teil einer Kooperation im Rathaus sein werden. Aber er setze sich bei den Gesprächen dafür ein, möglichst viele grüne Inhalte unterzubringen. Das letzte Wort hat ohnehin die Basis.
