Mögeldorfer Kita „Abenteuerland“ fehlt das Personal

24.6.2015, 09:12 Uhr
Mögeldorfer Kita „Abenteuerland“ fehlt das Personal

© Michael Matejka

In der Einrichtung der Johanniter, die im Februar 2014 eröffnet wurde, gibt es zwei Kindergartengruppen mit 40 Plätzen und drei Krippengruppen mit je zwölf Plätzen. Für die unter Dreijährigen sind pro Gruppe eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin zuständig; zudem übernimmt der Träger aus eigenen Mitteln für jede Krippengruppe eine Bundesfreiwilligen- bzw. FSJ-Stelle (Freiwilliges Soziales Jahr).

Das klingt gut, in der Praxis kippt die Lage aber schnell, wenn eine Erzieherin durch Krankheit länger ausfällt — wie bei einer Krippengruppe geschehen. Hier wurden die Elnen gab es keinen Ersatz für fehlendes Personal, zum anderen ist die versprochene FSJ-Stelle bislang unbesetzt. „Die komplette Besatzung ist eigentlich nie da, der Personalschlüssel geht an der Realität vorbei“, sagt Elternbeiratsvorsitzende Jennifer Schmidt. Die Eltern befürchten, dass ihre Kinder so nicht gut betreut sind und individuelle Betreuungsangebote aus Zeitmangel auf der Strecke bleiben. Ihre Ideen: Abhilfe schaffen durch eine Küchen- oder Putzhilfe, um das Erzieher-Team zu entlasten, oder ehrenamtliche Helfer wie eine Lese-Oma.

Engagement von Ehrenamtlichen

Einrichtungsleiterin Julia Behrendt kann die Eltern gut verstehen. „Auch wir würden uns eine andere Situation wünschen.“  Die Finanzierung von Kindertagesstätten sei „immer auf Kante genäht“, sagt Kevin Schwarzer, Assistent des Regionalvorstandes Mittelfranken bei den Johannitern und für die Kitas zuständig.

Doch selbst wenn man den Personalschlüssel (in Bayern: 3,9 Krippenkinder und 9,1 Kindergartenkinder pro Erzieherin) aufstocken würde, bliebe ein Problem: Der Arbeitsmarkt sei abgegrast. Das bestätigt Jugendamtschefin Kerstin Schröder, sie geht davon aus, dass die Lage wegen des Kita-Ausbaus noch zwei bis drei Jahre angespannt bleiben wird.

Können Ehrenamtliche diese Lücken stopfen? Für Gabriele Wegner vom Zentrum Aktiver Bürger ist das Ehrenamt „nicht dazu da, politische Probleme zu lösen“. Das Engagement der Ehrenamtlichen diene zur Individualisierung der Angebote der Kitas, „ihre Besuche sind das besondere Extra“.

Zum Kommentar: "Mehr Geld für die Erziehung der Kinder nötig"

Keine Kommentare