Morddrohungen gegen Nazi-Gegner: Belohnung für Hinweise

15.2.2016, 16:06 Uhr
Die Allianz gegen Rechtsextremismus will mit einer großen Gegendemonstration am 13. März ein deutliches Zeichen gegen die AfD setzen.

© boa Die Allianz gegen Rechtsextremismus will mit einer großen Gegendemonstration am 13. März ein deutliches Zeichen gegen die AfD setzen.

Die Aktivisten hatten per E-Mail fiktive Todesanzeigen mit ihren Namen bekommen. Die Allianz hofft, dass durch die Belohnung frischer Wind in die Ermittlungen kommt und der Fall daher nicht unerledigt zu den Akten wandert. Das machte Stephan Doll, Vorsitzender des Bündnisses, in dem 169 zivilgesellschaftliche Verbände und 144 Städte und Gemeinden aus der Metropolregion Nürnberg organisiert sind, bei einer Pressekonferenz deutlich.

Zudem will die Allianz mit einer großen Gegendemonstration am 13. März ein deutliches Zeichen gegen die Alternative für Deutschland (AfD) setzen. Die AfD hat für diesen Tag ihrerseits eine Kundgebung vor dem Justizpalast angekündigt. "Die AfD muss demaskiert und bekämpft werden", sagte Doll, der die Wirte und Hotelbetreiber auffordert, dieser Partei keine Räume zur Verfügung zu stellen.

Der Bereich Gastronomie ist ein großes Thema der Allianz, die eine Broschüre erstellt hat mit Tipps für Gaststättenbesitzer  und Hoteliers, wie sie verhindern können, dass Rechtsextreme sich bei ihnen einnisten. Suzi Streckel, Vize-Vorsitzende der Allianz, appelliert an die Moral der Wirtsleute: "Es ist eine Frage der Anständigkeit, wie man sein Geld verdient".

Doll sagte, dass die Anzahl der Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund im Jahr 2015 bundesweit um 30 Prozent auf 13.846 Fälle gestiegen sei. "Und es gibt noch eine Dunkelziffer." Dem müsse der Rechtsstaat entschieden entgegenwirken. Der Allianz-Vorsitzende und Chef des DGB Mittelfranken ist angesichts der Hetze im Internet und der Flüchtlingssituation besorgt, dass die rechtsextreme Gewalt weiter zunimmt. Die Allianz fordert ein Verbot von Parteien wie die NPD oder Die Rechte. Damit verschwinde zwar nicht das braune Gedankengut, aber zumindest müsse der Steuerzahler nicht mehr dafür finanziell aufkommen, argumentierte Doll.

Dieses Video wird präsentiert von Franken Fernsehen: