Mordfall Morchutt: Polizei hat Tatverdächtige ermittelt

11.3.2015, 15:00 Uhr
Giorgi Gvaladze ist dringend tatverdächtig. Ihn hat die Polizei im Gegensatz zu seinem mutmaßlichen Komplizen noch nicht gefasst.

© Polizei Mittelfranken Giorgi Gvaladze ist dringend tatverdächtig. Ihn hat die Polizei im Gegensatz zu seinem mutmaßlichen Komplizen noch nicht gefasst.

Es war die Nacht des 22. Juni 2013. Anneliese Morchutt wurde in ihrer eigenen Wohnung in der Elsässer Straße im Süden Nürnbergs gefesselt, geknebelt. Überall im Haus durchwühlten die Täter Schubladen - und raubten die 84-Jährige aus. Sie selbst wurde von Polizeibeamten leblos in ihrer Wohnung aufgefunden.

Diverse Fahndungsaufrufe, ein Auftritt in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY", ein Massen-DNA-Test in Nürnberg - die Ermittler tappten lange Zeit im Dunkeln.

Nun scheint die Polizei allerdings eine neue Spur zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnten zwei Männer als Tatverdächtige ermittelt werden. Während sich ein 37-Jähriger bereits in Haft befindet, wird nach einem 28 Jahre alten Mann noch gefahndet.

Im Rahmen eines Datenabgleichs nach der DNA-Reihenuntersuchung im Februar letzten Jahres kam dann der erste Hinweis: Das Bayerische Landeskriminalamt meldete, dass es Übereinstimmungen zwischen der DNA-Datenbank des BKA Wiesbaden und der nationalen Datenbank in der Schweiz gab - eine Treffermeldung für den 28-jährigen Georgier, nach dem jetzt gesucht wird. Später stellte sich auch heraus, dass er mit seinem Handy zu der Zeit in Tatortnähe war, in welcher der tödliche Überfall auf Anneliese Morchutt passierte.

Das Video wird präsentiert von FrankenFernsehen.tv:

Positive DNA-Probe

Als die Polizei das Umfeld des Mannes überprüfte, führte sie das zum zweiten Tatverdächtigen, einem 37-jährigen Mann. Das Duo wurde nach einer Straftat in Italien 2013 schon einmal festgenommen - der ältere der beiden Männer sitzt seither in Haft in Südeuropa.

Beamte der Sonderkommission im Mordfall Morchutt suchten ihn auf, zur Entnahme einer DNA-Probe. Dabei konfrontierten sie ihn auch mit dem Tatvorwurf. Er machte dazu keine Angaben. Die entnommene DNA-Probe: positiv. Von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde bereits ein Auslieferungsverfahren eingeleitet.

Gegen den 28-Jährigen beantragte die Staatsanwaltschaft einen internationalen Haftbefehl sowie gegen beide Männer eine Öffentlichkeitsfahndung.

Zudem legt die Soko dem 28-Jährigen einen weiteren Einbruch zur Last: Einen Tag bevor Anneliese Morchutt ums Leben kam, soll er in Nürnberg-Galgenhof in die Wohnung einer 78-Jährigen eingestiegen sein. Eine Handtasche samt Inhalt soll die Beute gewesen sein. Die Frau schlief während des Tatzeitpunkts, sie bemerkte den Diebstahl erst einen Tag später.

Mordfall Morchutt: Polizei hat Tatverdächtige ermittelt

© Volkan Altunordu

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