Muggenhof bis Frankenstraße: Ideen entlang der U-Bahn gesucht

11.12.2019, 19:39 Uhr
Urban-Lab-Mitarbeiter Sebastian Schnellbögl (li.) und Uli Hirschmüller zeigen hier Prototypen ihres alternativen "Bitte Nummer ziehen"-Geräts für das "Amt für Ideen".

© Foto: Jo Seuß Urban-Lab-Mitarbeiter Sebastian Schnellbögl (li.) und Uli Hirschmüller zeigen hier Prototypen ihres alternativen "Bitte Nummer ziehen"-Geräts für das "Amt für Ideen".

Das 2014 gegründete Urban Lab hat anno 2016 erstmals in Nürnberg für Aufsehen gesorgt, als die Fläche vor dem Quelle-Versandhaus einen Sommer lang kreativ mit offenen Werkstätten "bespielt" wurde. Auch hier ging es um Begegnungen, um Gespräche und das Entwickeln von Ideen, wie das Umfeld umgestaltet werden könnte.


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Das Team aus festen, freien und ehrenamtlichen Mitarbeitern ist inzwischen auf rund 15 Leute angewachsen. Beim Projekt "Quartier U1" gehören Sebastian Schnellbögl und Uli Hirschmüller zu den federführenden Köpfen. Im Hintergrund steht eine Ausschreibung des Bundesinnenministeriums. Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik geht es um das eingangs genannte Ausgangsthema. Das Urban Lab ist eines von vier Projekten, das deutschlandweit ausgewählt worden ist. 45.000 Euro stehen zur Umsetzung von "Quartier U1" zur Verfügung.

Klar ist: Bis zum 6. Januar 2020 können sich "Nürnberger Initiativen, Vereine und anderweitige Institutionen" auf Fördermittel für individuelle Beiträge bewerben. Über die Internetseite www.quartieru1.de erfährt man alle weiteren Informationen. Das erste Ziel sei dabei, der Bürgerschaft zu vermitteln, wie man die "Stadt gemeinsam selbermacht", heißt es im Konzeptpapier. Im Mittelpunkt steht dabei das Gebiet zwischen den zwölf U1-Bahnstationen von Muggenhof bis Frankenstraße.

Kreisförmig hat man das Einzugsgebiet mit der Länge von acht Minuten Fußweg rund um die U-Bahnhöfe "vermessen" – es geht um eine Länge von neun Kilometern, womit das "Quartier U1" das langgezogenste Stadterneuerungsgebiet bis dato in Nürnberg ist. Ein Herzstück des Projekts soll eine Anlaufstelle werden, die "Amt für Ideen" heißt – und wo künftig Interessenten und Projektpartner vorbeischauen können. Da der Mietvertrag noch nicht unterschrieben ist, dürfen Schnellbögl und Hirschmüller den Ort allerdings noch nicht verraten.

Workshops werden dort stattfinden und Ideen weiterentwickelt, wie das Umfeld der U-Bahnstrecke verbessert werden kann. Das weitere Vorgehen soll dabei auch gemeinsam entschieden werden. Das große Ziel lautet laut Schnellbögl, "die U-Bahn als Kommunikationsort zu gebrauchen" – mit dem Aspekt, "eine enkeltaugliche Zukunft" zu schaffen.


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Laut Baureferent Daniel Ulrich wurde das Projekt "weitgehend ohne Zutun der Stadt entwickelt", auch wenn Behörden wie das U-Bahnbauamt eingebunden sind. Es sei "ein interessanter Ansatz eines offenen künstlerischen Projekts", so Ulrich. Er hofft auf einen baldigen Kontakt und ist auf die Ergebnisse gespannt.

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