Debatte um Energiepreise

N-Ergie-reagiert auf Kritik an Preiserhöhung: "Politik darf Fernwärme nicht schlechter stellen"

Marco Puschner

Lokalredaktion Nürnberg

E-Mail zur Autorenseite

6.9.2022, 14:16 Uhr
Appell an die Politik: Die N-Ergie muss Teuerungen an die Verbraucher weitergeben und plädiert daher für eine niedrigere Mehrwertsteuer für Fernwärme. 

© imago images/IPA Photo Appell an die Politik: Die N-Ergie muss Teuerungen an die Verbraucher weitergeben und plädiert daher für eine niedrigere Mehrwertsteuer für Fernwärme. 

Bereits im August hat die Bundesregierung nach der Einführung der Gasumlage entschieden, die Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 Prozent auf 7 Prozent zu senken. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Mehrwertsteueranpassung nur für Erdgas und nicht für Fernwärme gelten soll. Unsere Fernwärmekunden dürfen nicht schlechter gestellt werden als unsere Kunden, die ihre Wohnungen mit Erdgas heizen", sagt Maik Render, Vorstand Markt und Vertrieb bei der N-Ergie-Aktiengesellschaft.

Render fordert, dass in Ergänzung zum jüngsten Entlastungspaket die Mehrwertsteuer-Senkung daher auch dringend auf die Fernwärme übertragen werden müsse. Da die Fernwärme in Nürnberg überwiegend mithilfe von Erdgas produziert wird, schlagen sich vor allem die massiv gestiegenen Erdgaspreise auf die Kosten der Fernwärmeerzeugung nieder.

Erhöhung um 73 Prozent

Wie die N-Ergie mitteilte, erhöht sich zum 1. Oktober 2022 der Fernwärmepreis in Nürnberg – je nach Verbrauch – drastisch, und zwar um rund 73 Prozent. Das dürfte nach Jahren der moderaten Preisveränderung viele Verbraucher stark belasten.

Diese Preissteigerung beinhaltet allerdings noch nicht die Auswirkungen von neu festgelegten Umlagen durch den Gesetzgeber. Hierdurch werde sich der Fernwärmepreis nochmals deutlich erhöhen, kündigte das regionale Energieversorgungsunternehmen an. Die N-Ergie wird ihre Kunden unter anderem über persönliche Anschreiben und über eine Mitteilung im Nürnberger Amtsblatt informieren.

Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

Die Mehrkosten für einen Dreipersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 12.000 kw/h hatte das Unternehmen auf etwa 64 Euro brutto pro Monat beziffert.

Der Energie-Erzeuger betont jedoch auch die Bedeutung der Fernwärme in umweltpolitischer Hinsicht: "Fernwärme ist und bleibt besonders effizient und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in Nürnberg." Knapp 30 Prozent der Fernwärme stamme aus nicht-fossilen Quellen.

Keine Kommentare