Nach langem Warten: Buchenbühl bekommt einen neuen Lärmschutz

22.5.2021, 14:45 Uhr
Bald soll ein Lärmschutz in Buchenbühl entlang der Bundesautobahn A3 den Erdhügel ersetzen.

© Karlheinz Landrock, NNZ Bald soll ein Lärmschutz in Buchenbühl entlang der Bundesautobahn A3 den Erdhügel ersetzen.

Manchmal versteht Karlheinz Landrock sein eigenes Wort nicht, wenn er in seinem Garten in Buchenbühl sitzt. Dort dröhnt der Lärm der Autos und vor allem der Lkw, die in der Nähe über die A3 brettern. Damit ist der Vorsitzende der Siedlungsvereinigung Buchenbühl nicht allein. 1100 Haushalte gibt es in dem Stadtteil im Nürnberger Norden. "Davon sind mindestens 40 Prozent von dem Lärm betroffen."

Autobahn längst ausgebaut

Seit Jahren kämpft die Siedlungsvereinigung deshalb um einen Ersatz für den alten Erdwall, der seit den Siebzigern als Lärmschutz dient. "Der ist inzwischen bestimmt einzigartig", sagt Landrock. Vor 50 Jahren mag der nützlich gewesen sein, "aber sowas funktioniert eben nicht auf Dauer". Während der Ölkrise sei auf der Autobahn weniger Verkehr gewesen, außerdem ist die A3 damals vier- statt sechsspurig. "Am schlimmsten aber ist der exorbitante Anstieg des Lkw-Verkehrs."


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Schon 2006 werden Landrock und der Siedlungsverein aktiv, sie wenden sich an Günther Beckstein, der Nürnberger CSU-Politiker ist damals bayerischer Innenminister. Doch ohne Erfolg. "Vor vier Jahren haben wir das Thema noch einmal forciert", sagt Landrock.

Er kontaktiert Nürnberger Bundestagsabgeordnete und die Autobahn GmbH. Obwohl er findet, "dass hier eigentlich die Politik auf den Bürger zukommen müsste".

Besserer Lärmschutz kommt

Das tut sie jetzt. Denn Sebastian Brehm hat gute Nachrichten für die "vom Lärm geplagten Menschen in Buchenbühl". Nach Rücksprache mit dem Siedlungsverein um Landrock und dem Ortsverband der Christsozialen hat der CSU-Bundestagsabgeordnete mit dem Bundesverkehrsministerium verhandelt. Mit Erfolg.

"Die Verbesserung des Lärmschutzes in Buchenbühl kommt", sagt Brehm. Möglich macht das eine neue Richtlinie für den Lärmschutz. Die hat zu einer neuen Bewertung der Situation im Norden der Stadt geführt.

Nach langem Warten: Buchenbühl bekommt einen neuen Lärmschutz

390 Gebäude betroffen

Das Ergebnis: An rund 390 Gebäuden werden die Auslösewerte für Lärmschutz in der Nacht überschritten. "Als aktive Maßnahmen werden jetzt neue und höhere Lärmschutzwände in die konkrete Planung aufgenommen", sagt der Bundestagsabgeordnete.

Das lange Warten soll schon bald ein Ende haben, verspricht Brehm. "Die zuständige Niederlassung Nordbayern der Autobahn GmbH wird die Lärmschutzmaßnahmen sogar schon im nächsten Jahr umsetzen können."

Für Brehm ist das ein "großartiger Erfolg". Auch Karlheinz Landrock ist zufrieden, "aber glücklich bin ich erst dann, wenn der Lärmschutz steht". Wie der wirken kann, hat der Buchenbühler in Moorenbrunn gesehen. "Dort wurden herrliche Gabionen aufgestellt. In den Häusern dahinter hörst du nix mehr." Denn die gebrochenen Steine brechen den Lärm.


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Eine gute Verkehrsinfrastruktur sei zwar wichtig, sagt Sebastian Brehm. Doch "dürfen die negativen Begleiterscheinungen für die Anwohne nicht außer Acht gelassen werden". Es sei nicht ganz einfach gewesen, aber jetzt sei ein Durchbruch gelungen. "Das ist ein toller Erfolg für Nürnberg!“

Karlheinz Landrock wird weiter gegen Lärm kämpfen - und zwar gegen den aus der Luft. Auch wenn der zuletzt ausgeblieben ist. "Man hat brutal gemerkt, dass die richtig lauten Urlaubsflieger ausgefallen sind", sagt er mit Blick auf den Flughafen. "Den wollen wir auch gar nicht weg haben. "Uns geht es ums Nachtflugverbot."

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