Nach Nazi-Aufmarsch: Jetzt spricht das Bündnis Nazistopp

1.3.2019, 05:58 Uhr
Nach Nazi-Aufmarsch: Jetzt spricht das Bündnis Nazistopp

© Eduard Weigert

"Mit dem bloßen Entsetzen von Stadtspitze und Ordnungsamt über den Nazi-Fackelmarsch von der Geflüchtetenunterkunft zum ehemaligen NSDAP-Reichsparteitagsgelände ist es nicht getan", heißt es in einer Stellungnahme nach den Vorkommnissen auf der Steintribüne. Es sei mittlerweile ein Gemeinplatz, zu wiederholen, dass rechte Gruppierungen in den letzten Jahren immer dreister auftreten.

Mehr als nur bedauerlich sei, dass nach den jeweiligen Vorkommnissen regelmäßig wieder rasch zur Tagesordnung übergegangen und das Thema allenfalls akademisch in Vorträgen und Workshops weiterverfolgt werde, moniert das Bündnis. Es wirft der Stadtspitze vor, seit Jahren keine Vertreter mehr zu Kundgebungen gegen die extreme Rechte, gegen Pegida oder die AfD geschickt zu haben.


Bündnis Nazistopp schießt mit Kritik weit übers Ziel hinaus


"Ebenso ist es völlig unzureichend, seitens der Polizei von einer einfachen Fehleinschätzung der Lage zu sprechen, ohne Konsequenzen zu ziehen", lautet die Kritik an dem Einsatz rund um die Zeppelintribüne und der Flüchtlingsunterkunft an der Beuthener Straße. Der Fackelzug hatte, das musste die Polizei nun auch einräumen, unter den Augen von Zivilbeamten stattgefunden, ohne dass eingeschritten wurde.

"In Nürnberg werden Nazis Rosen auf den Weg gestreut. Die extreme Rechte fühlt sich in der Folge ermutigt weiterzumachen", schlussfolgern die Vertreter des Bündnisses. Wenn es so weitergehe, würden die Rechten in einigen Jahren auf der dann de facto restaurierten Zeppelintribüne ihre Propagandashows abfeiern, mutmaßen die Nazi-Gegner.

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