Rektorin bezieht Stellung

Nach SEK-Einsatz: Nürnberger Schule arbeitet Vorfall auf

30.7.2021, 06:00 Uhr
Am Freitag, 23. Juli, lösten zwei Jugendliche einen Großeinsatz der Polizei in der Dr.-Theo-Schöller-Schule im Stadtteil Nürnberg-Schniegling aus. In den vergangenen Tagen vor den Sommerferien begann die Ausarbeitung des Vorfalls.

© NEWS5 / Grundmann, NEWS5 Am Freitag, 23. Juli, lösten zwei Jugendliche einen Großeinsatz der Polizei in der Dr.-Theo-Schöller-Schule im Stadtteil Nürnberg-Schniegling aus. In den vergangenen Tagen vor den Sommerferien begann die Ausarbeitung des Vorfalls.

Polizeieinsätze, wie der vom vergangenen Freitag in der Dr.-Theo-Schöller-Schule, sind glücklicherweise nicht an der Tagesordnung. Dennoch lief alles nach Plan, so die Schulleiterin der Mittelschule Siglinde Schweizer. Die Dr. Theo-Schöller-Schule vereint eine Mittel- eine Grundschule. An diesem Tag war Rektorin Schweizer allerdings zufällig alleine in der Verantwortung, die Geschicke beider Schulen zu lenken. „Ich war hochbeeindruckt, wie professionell der Polizeieinsatz lief. Jeder wusste, was er zu tun hatte, es war eine eingespielte Vorgehensweise.“

Zwei Jugendliche waren gesichtet worden, wie sie mit einer Schusswaffe vor der Schule hantierten. Die Waffe stellte sich später als eine Attrappe heraus. Der Notruf einer besorgten Bürgerin löste einen Großeinsatz aus. Der Einsatz dauerte eine knappe Stunde. Schließlich nahmen die Einsatzkräfte die Jugendlichen fest.

Kritik zurückgewiesen

In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien wurde der Vorfall aufgearbeitet. Es ging auch darum herauszuarbeiten, an welchen Stellen noch nachjustiert werden muss. „Wir haben in dieser Hinsicht im Nachgang noch einige Gespräche mit dem stellvertretenden Leiter der für uns zuständigen Polizeiinspektion Nürnberg-West geführt“, so die Schulleiterin.

Die Kritik einzelner Eltern, die Schule hätte nicht über den Vorfall informiert, weist Schweizer aber zurück. Nach dem Einsatz seien alle Lehrkräfte der Grund- und Mittelschule per Mail informiert und auf das Presseportal der Polizei verwiesen worden. Zudem habe es regen Kontakt zwischen Lehrkräften und Eltern kurz nach dem Einsatz gegeben -per Telefon und per E-Mail.

Rückkehr in den Alltag

Das vergangene Wochenende nach dem Vorfall stand bei Lehrerinnen und Lehrern sowie der Schulleitung ganz im Zeichen der Nachbetreuung, der Organisation, welche Schritte nun nötig sind. Am Montag verschickte die Mittelschule einen Elternbrief in Papierform und die Grundschule einen per Mail. „Wir haben den Eltern Hinweise gegeben, wo sie Hilfe erhalten. Wir gaben auch die Empfehlung, in den nächsten Tagen auf ihre Kinder zu blicken, ob diese etwas bedrückt oder ob sie was brauchen.“

Experten rieten der Schulleitung und den Lehrkräften ab Montag zur raschen Rückkehr in den Alltag, in den sicheren Rahmen, in eine sichere Schulstruktur. Und zugleich sollten die Türen für nötige Bedarfe mit Blick auf den Einsatz offenstehen. „Wir haben die Möglichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler geschaffen, darüber zu sprechen, wenn es einen Redebedarf gibt.“ Eine Möglichkeit, die die Schule auch den Lehrkräften bietet.

Schulpsychologin war mit eingebunden

Siglinde Schweizer hebt den Vorteil einer Grund- und Mittelschule hervor. Da die Klassenleiterinnen und Klassenleiter anders als beim ‚Fächerprinzip‘ in weiterführenden Schulen mehrere Stunden pro Tag ihre Schülerinnen und Schüler unterrichten, seien ihnen ihre Schützlinge sehr vertraut. „Die Lehrkraft kann frühzeitig erkennen und reagieren, wenn ein Kind etwas bedrückt.“ Aus diesem Grund war ab Montag eine Schulpsychologin eingebunden. Der Notfallseelsorger sowie der Krisendienst waren schon am Freitag vor Ort, um zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten.

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