Nächtlicher Hubschrauber-Einsatz schreckt Anwohner auf

18.7.2016, 13:55 Uhr

Der Helikopter von der Fliegerstaffel Oberschleißheim kreiste kurz nach Mitternacht über dem ganzen Stadtgebiet. Doch im Süden Nürnbergs waren die Sichtverhältnisse dermaßen schlecht, dass der Pilot verhältnismäßig dicht über den Hausdächern hinwegflog.

Das laute Knattern beunruhigte einige Bewohner, zumal sie nicht wussten, was dies zu bedeuten hatte: War der Hubschrauber auf der Suche nach Einbrecher im Wohnviertel, oder sollte er Personen aufspüren, die in Selbstmordabsicht über die Gleise liefen? Gerade die Ungewissheit machte den Bürgern zu schaffen: "Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können", merkte ein Bewohner aus dem Stadtteil Hummelstein an.

"Wir bedauern dies, es tut uns wirklich leid. Das wird auch nicht mehr vorkommen", entschuldigt sich Thomas Gigl, Pressesprecher der Bundespolizei, die für die Sicherheit im Bahnbereich zuständig ist. Der Einsatz des Helikopters sei jedoch in vielen Fällen sehr hilfreich: Aus der Luft habe man mit Hilfe der Wärmebildkamera einen viel besseren Überblick als am Boden. Dort sei die Sicht oft durch stehende Züge oder Hindernisse eingeschränkt.

Seit Jahresbeginn haben Graffiti-Sprayer im Großraum Nürnberg einen Schaden an Bahn-Eigentum - also an Waggons, Dienstgebäuden, Lärmschutzwänden, Bahnbrücken  - in Höhe von rund 250.000 Euro verursacht. Die Bundespolizei konnte in der Stadt und im Umland  immerhin zehn Täter festnehmen. Meist sind es junge Männer zwischen 16 und 30 Jahren, Frauen würden dagegen nur in Ausnahmefällen zur Spraydose greifen.

Die Bundespolizei weist darauf hin, dass erst in der vergangenen Woche fünf Sprayer bei Gauting mit Hilfe eines Hubschrauber-Einsatzes festgesetzt wurden. Routinemäßige Observierungen aus der Luft wird es daher auch weiterhin geben.