75-Millionen-Projekt in Wöhrd

Neubau für die Schule der nächsten Generation: Maria Ward in Nürnberg

29.3.2022, 11:59 Uhr
So viel Architektursprache versteht wohl jeder: Die klaren Linien mit den sechs Meter langen Riesenfenstern sollen signalisieren, dass hier selbstbewusste Frauen am Werk sind. Der Neubau zwischen Keßlerplatz und Prinzregentenufer vereint erstmals Grund-, Realschule und Gymnasium. Rechts grenzt der bestehende Klosterbau an.
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So viel Architektursprache versteht wohl jeder: Die klaren Linien mit den sechs Meter langen Riesenfenstern sollen signalisieren, dass hier selbstbewusste Frauen am Werk sind. Der Neubau zwischen Keßlerplatz und Prinzregentenufer vereint erstmals Grund-, Realschule und Gymnasium. Rechts grenzt der bestehende Klosterbau an. © Stefan Hippel, NNZ

Für manch andere Botschaft, die der fast fertiggestellte Neubau der Maria-Ward-Schule aussendet, muss man ganz genau hinsehen. Im Sichtbeton der Fassade stecken rotbraune Sprenkel. Es sind geschredderte Teilchen des Altbaus aus Klinkerstein, man will sich an ihn erinnern. Oder die kleinen "MW"-Buchstaben, die in Weiß auf die Treppenstufen lackiert und in Messingverkleidungen gestanzt sind. Das Bild zeigt eine maßgefertigte Stahltreppe in Ellipsenform in der Aula.
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Für manch andere Botschaft, die der fast fertiggestellte Neubau der Maria-Ward-Schule aussendet, muss man ganz genau hinsehen. Im Sichtbeton der Fassade stecken rotbraune Sprenkel. Es sind geschredderte Teilchen des Altbaus aus Klinkerstein, man will sich an ihn erinnern. Oder die kleinen "MW"-Buchstaben, die in Weiß auf die Treppenstufen lackiert und in Messingverkleidungen gestanzt sind. Das Bild zeigt eine maßgefertigte Stahltreppe in Ellipsenform in der Aula. © Stefan Hippel, NNZ

Überhaupt die Aula: Herzstück der neuen Maria-Ward-Schule ist ein elliptisches Atrium. Die messingverkleideten Stangen sind Gestaltung und Technik zugleich: Sie transportieren Frischluft vom Dach ins Gebäude.  
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Überhaupt die Aula: Herzstück der neuen Maria-Ward-Schule ist ein elliptisches Atrium. Die messingverkleideten Stangen sind Gestaltung und Technik zugleich: Sie transportieren Frischluft vom Dach ins Gebäude.
  © Stefan Hippel

Die Klassenzimmer verfügen über pandemietaugliche Lüftungsgeräte hinter der Wandverkleidung. Die Bauplanung hat damit auf die Corona-Pandemie reagiert und eine intelligente Luftreinigung eingebaut. Zusätzlich können die Wände über Messinglamellen Frischluft ins Gebäude lenken. Das digitale Pult ist aus Lehrersicht ein Geschenk, wie Gymnasialdirektor Nikolaus Groß feststellt: Künftig soll sich jedes Dienstgerät problemlos in jedem Raum zusammen mit der digitalen Tafel ("Smartboard") einsetzen lassen. Im neuen Schuljahr sollen außerdem einige Digital-Klassen mit Privatgeräten der Schülerinnen starten.
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Die Klassenzimmer verfügen über pandemietaugliche Lüftungsgeräte hinter der Wandverkleidung. Die Bauplanung hat damit auf die Corona-Pandemie reagiert und eine intelligente Luftreinigung eingebaut. Zusätzlich können die Wände über Messinglamellen Frischluft ins Gebäude lenken. Das digitale Pult ist aus Lehrersicht ein Geschenk, wie Gymnasialdirektor Nikolaus Groß feststellt: Künftig soll sich jedes Dienstgerät problemlos in jedem Raum zusammen mit der digitalen Tafel ("Smartboard") einsetzen lassen. Im neuen Schuljahr sollen außerdem einige Digital-Klassen mit Privatgeräten der Schülerinnen starten. © Stefan Hippel, NNZ

Auf die Fensterbänke der Klassenräume darf man sich ruhig setzen, wie Sr. Regina Werner und Gymnasialdirektor Nikolaus Groß vorführen. Die Räume, die mit ihrer Holzverkleidung in Weißtanne auch zu einem Tagungshotel gehören könnten, sind mit Durchgangstüren verbunden und – gewöhnungsbedürftig für Schülerinnen und Lehrer – teilweise durch Glas vom Gang einsehbar.
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Auf die Fensterbänke der Klassenräume darf man sich ruhig setzen, wie Sr. Regina Werner und Gymnasialdirektor Nikolaus Groß vorführen. Die Räume, die mit ihrer Holzverkleidung in Weißtanne auch zu einem Tagungshotel gehören könnten, sind mit Durchgangstüren verbunden und – gewöhnungsbedürftig für Schülerinnen und Lehrer – teilweise durch Glas vom Gang einsehbar. © Stefan Hippel, NNZ

Ein Blick in den neuen Schulhof. Die botanisch wirkenden Fassaden-Elemente dienen dem Sonnenschutz.  
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Ein Blick in den neuen Schulhof. Die botanisch wirkenden Fassaden-Elemente dienen dem Sonnenschutz.
  © Stefan Hippel, NNZ

Transparent und flexibel soll das Innenleben werden. In die Klassenzimmer kann man teils durch Scheiben hineinschauen. In den Fluren stehen Designmöbel für Projektarbeit oder Einzelgespräche bereit, außerdem Arbeitsnischen mit Steckdosen.  
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Transparent und flexibel soll das Innenleben werden. In die Klassenzimmer kann man teils durch Scheiben hineinschauen. In den Fluren stehen Designmöbel für Projektarbeit oder Einzelgespräche bereit, außerdem Arbeitsnischen mit Steckdosen.
  © Stefan Hippel, NNZ

Die Nischen bieten sich für freie Stillarbeit an, aber auch für Gespräche in Unterrichtspausen oder Lerngruppen. Leger dagegen die Idee, im Flur eine Liegezone zu bauen, wo Schülerinnen auf Kunstrasen in eine Himmelsprojektion blicken können.
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Die Nischen bieten sich für freie Stillarbeit an, aber auch für Gespräche in Unterrichtspausen oder Lerngruppen. Leger dagegen die Idee, im Flur eine Liegezone zu bauen, wo Schülerinnen auf Kunstrasen in eine Himmelsprojektion blicken können. © Stefan Hippel, NNZ

Der Neubau vereint erstmals Grund-, Realschule und Gymnasium und ersetzt die energetisch und funktional überalterten Gebäude von 1961. Ende 2016 wurden sie abgerissen, bis auf einen Trakt, den Grund- und Realschule während des Umbaus belegten.
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Der Neubau vereint erstmals Grund-, Realschule und Gymnasium und ersetzt die energetisch und funktional überalterten Gebäude von 1961. Ende 2016 wurden sie abgerissen, bis auf einen Trakt, den Grund- und Realschule während des Umbaus belegten. © Patrick Schroll

Die zwei begehbaren Dachterrassen werden begrünt - im Bild die Verantwortlichen der Schulleitungen.
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Die zwei begehbaren Dachterrassen werden begrünt - im Bild die Verantwortlichen der Schulleitungen. © Stefan Hippel, NNZ

Unter der Erde liegt der Stolz der neuen Maria-Ward-Schule: eine Dreifachturnhalle, die den aus Platzmangel während der Umbaujahre brachliegenden Sportunterricht wiederbeleben soll.
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Unter der Erde liegt der Stolz der neuen Maria-Ward-Schule: eine Dreifachturnhalle, die den aus Platzmangel während der Umbaujahre brachliegenden Sportunterricht wiederbeleben soll. © Stefan Hippel, NNZ

Wer eine besonders begeisterte Stimme noch vor der Einweihung hören möchte, die Anfang Juni gefeiert werden soll, muss Schwester Regina Werner treffen. "Dass ein Architekt aber auch wirklich alle meine Wünsche umsetzt, das ist wie ein Sechser im Lotto." Die Ordensfrau ist die Küchenfee des Hauses und kann ihre Mittagsversorgung für den offenen Ganztagsbetrieb nun groß ausbauen - unser Foto zeigt noch die Baustelle.
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Wer eine besonders begeisterte Stimme noch vor der Einweihung hören möchte, die Anfang Juni gefeiert werden soll, muss Schwester Regina Werner treffen. "Dass ein Architekt aber auch wirklich alle meine Wünsche umsetzt, das ist wie ein Sechser im Lotto." Die Ordensfrau ist die Küchenfee des Hauses und kann ihre Mittagsversorgung für den offenen Ganztagsbetrieb nun groß ausbauen - unser Foto zeigt noch die Baustelle. © Stefan Hippel, NNZ

"Europas modernstes Schulgebäude?" verheißt also ein Transparent auf der verbliebenen Altbau-Fassade am Prinzregentenufer, und fast übersieht man das Fragezeichen am Ende des Slogans. "Das Fragezeichen, das ist halt unsere Bescheidenheit", kokettiert Hans-Dieter Franke, der als Ordinariatsrat die Schulen des Erzbistums betreut. In den Filmen und Präsentationen für die Interessentinnen zum neuen Schuljahr geben die 1200 Schülerinnen jedenfalls alles, um ins neue Haus zu locken. Da ist schließlich noch ein ganz zeitloses Argument: "Mal ehrlich: So ohne Jungs kann es auch etwas entspannter sein", sagt Schülersprecherin Gabriela da.
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"Europas modernstes Schulgebäude?" verheißt also ein Transparent auf der verbliebenen Altbau-Fassade am Prinzregentenufer, und fast übersieht man das Fragezeichen am Ende des Slogans. "Das Fragezeichen, das ist halt unsere Bescheidenheit", kokettiert Hans-Dieter Franke, der als Ordinariatsrat die Schulen des Erzbistums betreut. In den Filmen und Präsentationen für die Interessentinnen zum neuen Schuljahr geben die 1200 Schülerinnen jedenfalls alles, um ins neue Haus zu locken. Da ist schließlich noch ein ganz zeitloses Argument: "Mal ehrlich: So ohne Jungs kann es auch etwas entspannter sein", sagt Schülersprecherin Gabriela da. © Stefan Hippel, NNZ

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