Notbetrieb gewährleistet

Neue Streiks an Kliniken in Nürnberg und Fürth: Starke Einschränkungen in der Versorgung drohen

Clara Grau

Lokalredaktion Nürnberg

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Birgit Heidingsfelder

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10.3.2023, 17:15 Uhr
Bereits im Februar gingen zahlreiche Beschäftigte, darunter auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen in den befristeten Ausstand. Sie fordern mehr Lohn im öffentlichen Dienst. Am 12. und 15. März gibt es weitere Warnstreiks am Klinikum Nürnberg und am Klinikum Fürth.

© Günter Distler, NNZ Bereits im Februar gingen zahlreiche Beschäftigte, darunter auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen in den befristeten Ausstand. Sie fordern mehr Lohn im öffentlichen Dienst. Am 12. und 15. März gibt es weitere Warnstreiks am Klinikum Nürnberg und am Klinikum Fürth.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft am Dienstag, 14. März, und Mittwoch, 15. März, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am den beiden Standorten des Klinikums Nürnberg und am Klinikum Fürth zu einem 48-stündigen Warnstreik auf. Die Beschäftigten aus dem Gesundheitsbereich waren bereits Mitte Februar in den Ausstand getreten.

Die Krankenhäuser stellt die Tatsache, dass gleich zwei große Einrichtungen parallel bestreikt werden, vor enorme Herausforderungen. "Das Klinikum Nürnberg weist darauf hin, dass es aufgrund des Warnstreiks leider zu erheblichen Einschränkungen in der medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten kommen wird. Verschiebbare Operationen müssen für den Zeitraum des Streiks abgesagt werden. Betroffene werden informiert", so eine Sprecherin des Klinikums Nürnberg. Auch Tumor-Operationen seien betroffen.

Von den Warnstreiks sind alle Fachbereiche des Klinikums Nürnberg, sowie die Häuser in Lauf und Altdorf im Nürnberger Land betroffen. Chirurgische Stationen werden ebenso bestreikt werden wie zum Beispiel die Klinik für Neurologie, Nephrologie, die Kinder- oder Jugendpsychiatrie oder die Klinik für Innere Medizin 5 mit dem Schwerpunkt Onkologie/Hämatologie inklusive der Palliativstation. "Überall dort muss die Zahl der Betten zeitweise reduziert werden", so Klinikums-Sprecherin Sabine Stoll. Die Klinik für Neurochirurgie muss sich bereits ab Samstagmorgen von der Integrierten Leitstelle abmelden.

Es gebe wegen des Pflegekräftemangels auch ohne Streik schon Versorgungsengpässe in den Krankenhäusern im Großraum. "Werden aber zwei Hauptversorger gleichzeitig bestreikt, dann verschärft das die Situation", sagte Dr. Manfred Wagner, Ärztlicher Direktor des Fürther Klinikums gegenüber unserem Medienhaus. Wenn man Patienten nicht in die jeweilige Nachbarstadt verlegen könne, sei das ein "Riesenproblem", äußerte sich auch der Fürther Klinikumsvorstand Peter Krappmann.

Notfall-Patientinnen und -Patienten sollen auf jeden Fall versorgt werden. Dazu haben die beiden Kliniken Notdienstvereinbarungen für die Streiktage mit Verdi geschlossen.

Das sind die Forderungen

Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ein Plus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent in zwei Schritten sowie Einmalzahlungen über 2500 Euro angeboten. Ende März sollen die nächsten Verhandlungen zwischen den Tarifparteien stattfinden.

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