Neue Wohnungen für Pflegebedürftige entstehen in Zabo

14.4.2017, 07:54 Uhr
Neue Wohnungen für Pflegebedürftige entstehen in Zabo

© Foto: Michael Matejka

Dort werden 120 stationäre Pflegeplätze eingerichtet. "Wir haben eine Einzelzimmerquote von 95 Prozent", sagte Monika Strobel, stellvertretende Zweite Werkleiterin des Nürnberg-Stift (NüSt), kürzlich in der Sitzung des NüSt-Werkausschusses des Stadtrats. Dort stellte sie das Konzept des Neubaus vor. Im städtischen Eigenbetrieb sind die kommunalen Altenhilfeeinrichtungen zusammengefasst.

Die Pläne für das neue August-Meier-Heim hat das NüSt unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) entwickelt, mit dem es auch eine Vorort-Beratung gab. Das KDA setzt auf eine Mischung aus Privatheit und Gemeinschaft. Die pflegebedürftigen älteren Menschen sollen demnach in kleinen Apartments mit eigenem Bad leben, das Doppelzimmer gehört der Vergangenheit an – für Paare werde allerdings ein kleiner Prozentsatz an Doppelzimmern eingerichtet, sagte Strobel. Diese könnten, so die Idealvorstellung, durch einziehbare Wände auch wieder in Einzelzimmer umgewandelt werden. "Da müssen wir mal schauen, wie man das architektonisch löst", so Strobel.

Um den pflegebedürftigen Menschen jedoch auch einen Austausch zu ermöglichen, sollen jeweils rund zehn dieser Miniwohnungen zu einer Hausgemeinschaft zusammengefasst werden. "Das Gemeinschaftsleben spielt sich im wohnungsinternen Wohn-/ Koch- und Essbereich ab", heißt es im Bericht für den Werkausschuss.

Die dritte Säule für dieses sogenannte Haus der fünften Generation – das KDA riet dem NüSt, sich namentlich vom Begriff "Altenpflegeheim" zu lösen – wäre neben Privatheit und Gemeinschaft die Öffnung hin zum Stadtviertel. Das KDA schlägt ein Café oder einen Ortsteiltreff in der Nähe des Eingangsbereichs vor.

Von den 120 Pflegeplätzen sollen zehn im Rahmen einer Pflegeoase organisiert werden – dabei handelt es sich um ein spezielles Pflegekonzept für schwer demenziell erkrankte Menschen. Zusätzlich ist unter anderem eine Tagespflegeeinrichtung geplant.

Der Neubau war nicht nur wegen der Sanierungsbedürftigkeit des August-Meier-Heims notwendig geworden, sondern auch aus konzeptionellen Gründen: Derzeit sind in dem Gebäude noch rund 40 Plätze für rüstige Senioren vorgesehen. "Diese werden aber viel weniger nachgefragt als früher, da greift schon der Grundsatz ambulant vor stationär", sagte Strobel. Die älteren Menschen blieben möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden oder bevorzugten Formen des betreuten Wohnens, bevor sie in ein klassisches Altenheim gingen.

Das neue August-Meier-Heim wird unter Federführung des Sozialreferats realisiert, da Sozialreferent Reiner Prölß als Erster Werkleiter die politische Verantwortung für das NüSt innehat. Michael Pflügner, als Zweiter Werkleiter für die laufenden Geschäfte zuständig, fungiert beim Neubau als Projektleiter. Die Bauphase soll im Januar 2019 beginnen.

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