Arbeiten beginnen im Frühjahr

Neues Pflaster und mehr Grün: Die Luitpoldstraße wird aufgehübscht

15.1.2022, 09:56 Uhr
Noch ist das Pflaster in der Luitpoldstraße ein Flickenteppich. Doch das soll sich jetzt ändern.

© e-arc-tmp-20191217_095343-4.jpg, NN Noch ist das Pflaster in der Luitpoldstraße ein Flickenteppich. Doch das soll sich jetzt ändern.

Einst dominierten hier Sex-Shops und Table-Dance-Bars. Doch das Image von der "sündigen Meile" hat die Luitpoldstraße längst abgestreift. Seit ein paar Jahren beherbergt die nach dem Prinzregenten Luitpold von Bayern benannte Straße vor allem schicke Restaurants und Bars, auch ein paar Geschäfte haben sich hier angesiedelt.

Begonnen hatte der Wandel schon mit der Eröffnung des Neuen Museums im Jahr 2000, ein paar Jahre später ging dann das Literaturhaus an den Start. Es folgten etliche weitere Neueröffnungen, doch die damit verbundenen Bauarbeiten hinterließen ihre Spuren. Der Straßenbelag ist zum Ärger etlicher Anrainer ein Flickenteppich, weil immer wieder Leitungen verlegt und deshalb der Boden aufgegraben werden musste. Auch die gestiegene Verkehrsbelastung durch Liefer- und Schwerlastfahrzeuge sei für den schlechten Zustand mitverantwortlich, sagt Bürgermeister Christian Vogel.

Doch das soll sich nun ändern. Der komplette Straßenbelag wird Stück für Stück erneuert und durch einen einheitlichen Belag aus gelbem, rötlichen, hell- und dunkelgrauem Granitgroßsteinpflaster ersetzt. Auch die Entwässerung wird ausgetauscht und erfolgt künftig über eine dreizeilige Mittelrinne. Die vorhandenen Bäume sollen dabei erhalten bleiben, verspricht die Stadt, die außerdem drei neue Bäume pflanzen will. Zudem sind an der Nordseite drei neue Beete geplant. Da die Straße als Feuerwehranfahrtszone und Rettungsweg ausgewiesen ist, fehle für mehr Bäume leider der Platz, bedauert Vogel.

Außerdem werden 26 Fahrradbügel und sechs Sitzbänke aufgestellt, die Straßenbeleuchtung wird ebenfalls erneuert. Insgesamt kostet die Maßnahme 2,75 Millionen Euro, 1,8 Millionen Euro an Fördermitteln habe die Regierung in Aussicht gestellt, so der Bürgermeister. 500.000 Euro stehen aus dem Sonderfonds "Innenstädte beleben" des Freistaats zur Verfügung, mit dem auch weitere Projekte in der Altstadt unterstützt werden. Im Frühjahr sollen die Arbeiten in der Luitpoldstraße beginnen und im April 2023 abgeschlossen sein. Die Stadt geht dabei in Etappen vor, damit Restaurants und Bars auch während der Bauarbeiten erreichbar sind.

Nürnbergs erster Tonfilm

Die Luitpoldstraße ist übrigens noch relativ jung, sie entstand erst Ende des 19. Jahrhunderts. Zuvor hatte das gesamte Areal zum Klara-Kloster gehört. Mit ihrer Mischung aus Neo-Rokoko, Jugendstil und Nürnberger Stil unterscheidet sich die Architektur der einstigen Amüsiermeile deutlich von der des mittelalterlichen Nürnbergs. Eine Attraktion waren dort viele Jahre lang die Luli-Lichtspiele, in denen 1929 der erste Tonfilm in Nürnberg lief. Später traten im Wintergarten im Keller des Lichtspielhauses, das dann als Rex-Kino bekannt war, Künstler wie Freddy Quinn und Fred Bertelmann auf. Das Gebäude musste dem Neuen Museum weichen.

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