„Nicht für die Ewigkeit“

27.11.2013, 00:00 Uhr

Grundsätzlich müsse nachfolgenden Generationen ein eigener Umgang mit dem Gelände ermöglicht werden, heißt es in den Leitlinien. Die Stadt sei „verpflichtet, sich mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände auseinanderzusetzen. Es geht nicht um das Ob, sondern nur um das Wie.“
Die Auseinandersetzung sei als offener Prozess „im öffentlichen Dialog ohne vorgegebenes Ende“ zu führen. Daher könne es eine für alle Zeiten geltende städtebauliche oder architektonische „Gesamtlösung“ nicht geben. Weiter heißt es: „Die Zeugnisse der NS-Zeit sind als Denkmäler und Geschichtsquellen in ihrem heutigen Aussehen, das teilweise bereits nur noch Reste eines früheren Zustands darstellt, zu bewahren.“ Angestrebt wird weder ein bewusster Verfall der Bausubstanz noch eine Rekonstruktion des nicht mehr Vorhandenen.
Das Dokuzentrum müsse weiter ausgebaut und das gesamte ehemalige Reichsparteitagsgelände als „Lernort“ begriffen und genutzt werden. Dazu gehört laut Leitlinien die künstlerische Auseinandersetzung mit internationaler Beteiligung, die aber als temporäre Lösung und keineswegs für die Ewigkeit geschaffen werden dürfe. Der freie Raum dürfe nicht „musealisiert“ werden.
Nicht nur Zeppelintribüne und -feld, auch der Luitpoldhain ist ein beliebter Veranstaltungsort. Die Nutzung des Geländes für verschiedene Freizeitaktivitäten sei akzeptiert und erwünscht, ist zu lesen. Durch entsprechende Infrastruktur soll die Erholungsfunktion der Parklandschaft weiter gestärkt werden. „Als Ort der Erholung, der zwanglosen Begegnung und der nichtorganisierten Gemeinschaftlichkeit“ erfülle das Gelände auch eine wichtige Funktion in einer pluralistischen Stadtgesellschaft. Ein weiterer Flächenverbrauch für kommerzielle Nutzungen, so die Leitlinien wörtlich, sei nicht angeraten.
 

Keine Kommentare