Freizeitpark eröffnet

NürnBärLand: Erste Besucher trotzten dem Regenwetter

1.7.2021, 18:17 Uhr
Ein Blick aus dem Riesenrad auf den Volksfestplatz: Die rund 100 Betriebe sind deutlich lockerer aufgestellt als bei regulären Volksfesten mit dann mehr als 160 Fahrgeschäften und Buden auf derselben Fläche.

© NNZ Ein Blick aus dem Riesenrad auf den Volksfestplatz: Die rund 100 Betriebe sind deutlich lockerer aufgestellt als bei regulären Volksfesten mit dann mehr als 160 Fahrgeschäften und Buden auf derselben Fläche.

Rund zwei Dutzend warteten schon eine halbe Stunde vor der Öffnung auf Einlass. Wer danach kam, hatte es leicht: kein Anstehen, kein Warten, überall freie Bahn. Bei dem trüben und feuchten Wetter strebten zum Auftakt gestern nur vereinzelt und in überschaubarer Zahl Besucher ins NürnBärLand, den neuen Freizeitpark auf Zeit an der Nürnberger Kongresshalle. Die Unentwegten hatten Platz ohne Ende - konnten sich aber auch etwas verloren fühlen.

"Wir sind hier eher zufällig vorbeigekommen und sehen uns das jetzt mal an", sagte ein Familienvater aus Cottbus. "Wir machen gerade eine Woche Urlaub in Nürnberg." Mehr Glück mit dem Wetter hatte die Familie zuvor beim Besuch im Playmobil-Land. "Aber wir sind ja nicht aus Zucker", meinte Sevgi Üstüner beim Blick nach oben. Sie sei von klein auf immer mit ihren Eltern aufs Volksfest gegangen. Nun habe sie im Internet immer wieder nachgesehen, ob und wann das NürnBärLand an den Start gehe. "Und jetzt wollten wir die Gelegenheit gleich nutzen - ehe es am Wochenende vielleicht voll wird", ergänzen ihre Begleiter.

Kinderkarussell und Schießbude

Zielstrebig war der zwölfjährige Moritz mit seinem Großvater unterwegs: "Wo gibt es hier Schießbuden?" erkundigte er sich gleich am Eingang - und zog los. Im Kinderkarussell nebenan drehten derweil Candis und Priscilla ihre ersten Runden in einem Mini-Flieger und strahlten bis über beide Ohren. Die beiden älteren Brüder hatten es dagegen auf Fahrgeschäfte wie den Freifallturm abgesehen. "Schon um mich zu ärgern", meinte Michaela G. mit einem Augenzwinkern. Als Mutter könne sie da nicht ganz gelassen bleiben. "Aber die Kinder haben in den letzten Monaten so gelitten, alles war geschlossen, kein Sport, nichts - da muss es einen Ausgleich geben." Deswegen machte sie für den Nachmittag ein paar Euro mehr locker als sonst üblich.

Dennoch bleibt der Freizeitpark auf Zeit mit all dem Aufwand für Sicherheit und Hygiene für die Schausteller durchaus auch wirtschaftlich ein Wagnis. Vor allem, weil nicht mehr als 6000 Gäste gleichzeitig auf dem Platz zugelassen sind - damit alle Abstand halten können. Durch die Lichtschrankenzählung an den Eingängen lässt sich die Zahl stets genau im Auge behalten. Zum Vergleich: Beim herkömmlichen Volksfest tummeln sich an guten Tagen durchaus bis zu 40.000 Menschen gleichzeitig in den Gassen, Wirtszelten und Fahrgeschäften.

Mit 90 noch aktiv

Als eine Art Ehrengast war zur Eröffnung August Schneider angereist. Der 90-Jährige aus Ostwestfalen vertritt eine große Schaustellerfamilie. "Wir hatten dagegen früher ein Hippodrom mit 16 Pferden zum Reiten", erinnert sich der Senior. Seine Kinder führen die Tradition in siebter Generation weiter, so jetzt in Nürnberg mit einer Achterbahn. Aber auch ihm liegt es gar nicht, die Beine hochzulegen: Gerade erst hat er einen Mercedes-Oldtimer aufgemöbelt und sich etwas Neues für einen Autoscooter ausgedacht.

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