Nürnberg bekommt einen dritten Mini-Park - und hier entsteht er

8.4.2021, 17:27 Uhr
Alte Bäume und St. Anton als Kulisse: Hier entsteht Nürnbergs dritter Mini-Park.

© Roland Fengler Alte Bäume und St. Anton als Kulisse: Hier entsteht Nürnbergs dritter Mini-Park.

Klein, aber fein: Nach dem Mini-Park an der Hans-Sachs-Gasse im Jahr 2016, der wirklich winzig ausfiel, folgte 2019 eine kleine Grünanlage mit Erholungseffekt an der Nonnengasse in der östlichen Altstadt. Dass sich dort Ruhesuchende ein bisschen wie auf dem Präsentierteller befinden, tut der blühenden Oase keinen Abbruch.

Schöne Kirchenkulisse

Heimeliger wird es nun beim dritten Projekt der Stadt Nürnberg: der Mini-Park St. Anton an der Paumgartnerstraße/Ecke Adam-Klein-Straße in Gostenhof. Durch die Sanierung des Pfarrhauses hat sich für die Stadt die Möglichkeit ergeben, den Vorplatz am Westportal von St. Anton zu erweitern und neu zu gestalten. „Das wird ein kleines Schmuckstück unter alten Bäumen und vor der schönen Kirchenkulisse“, schwärmt André Winkel vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör).

Der Asphalt wird durch einen wasserdurchlässigen Belag ersetzt. Im Hintergrund die Mauer, hier wird das Mittelstück entfernt.

Der Asphalt wird durch einen wasserdurchlässigen Belag ersetzt. Im Hintergrund die Mauer, hier wird das Mittelstück entfernt. © Roland Fengler

Bürgermeister und Sör-Chef Christian Vogel ergänzt: „Mit dem Pocket-Park St. Anton entsteht, nahezu zeitgleich mit der Sanierung des Jamnitzerplatzes, in Gostenhof ein weiterer Ort der Begegnung, der Nähe und der Vielfalt.“ Das Ziel sei, hier eine von der Öffentlichkeit und der Kirchengemeinde gleichermaßen gemeinsam genutzte Platzfläche zu schaffen.

„Wohnzimmer“ vor der Kirche

Die Stadt hat gemeinsam mit dem beauftragten Landschaftsarchitektenbüro den Anwohnern bei einer Online-Veranstaltung bereits ihre Pläne präsentiert und zur Diskussion gestellt. Das Grundkonzept sei „eine Art Wohnzimmer vor der Kirche zu schaffen“, berichtet Winkel mit Blick auf die Gestaltungselemente. Bei den vorgestellten Entwürfen setzte sich am Schluss die zweite Variante durch.

Sie sieht die Nutzung der bestehenden Eckmauer als eine „Eckcouch“ im Nordwesten des Platzes vor, die durch zwei Hocker und eine Bogenleuchte mit Anschluss an die Straßenbeleuchtung ergänzt wird. Zudem lädt eine Tafel mit Bänken und Hockern kleinere Gruppen zum Verweilen ein. Die Stirnseite ist bewusst frei gehalten, um ein Sitzen im Rollstuhl oder Rollator an der Tafel zu ermöglichen. Ferner sind ein runder „Teppich“ aus Mosaikpflaster, Pflanzbeete und ein übergroßer Blumentopf als „grüne Mitte“ geplant.

Bücherschrank am Platz

Zudem kommt ein Bücherschrank, für den eine Nachbarin spontan die Patenschaft übernommen hat. Hier sollen neben Literatur zum Mitnehmen auch verschiedene Spielesammlungen für den Zeitvertreib einen festen Platz finden. Seitens der Anwohner wurde ein Spielplatz angeregt. Mit Verweis auf die Größe des Platzes und der nahe gelegenen Veit-Stoß-Anlage mit Spielmöglichkeiten erhielt dieser Vorschlag jedoch eine Absage.

Ohne Lichtsmog

Die Ideen, einen Trinkwasserspender und Urban Gardening einzurichten, werden geprüft. Ferner gab es Bedenken in Sachen nächtlicher Lärm und dass hier eine Pinkelecke entstehe. Winkel dazu: „Wir planen ein Lichtkonzept, das nachts bestimmte Ecken dezent ausleuchtet – ohne noch mehr Lichtsmog zu produzieren.“

Das Areal wird leicht erhöht und barrierefrei gestaltet, die Asphaltfläche durch einen wasserdurchlässigen Belag ersetzt. Bei der Mauer fällt der Mittelteil weg, deswegen wurden bereits zwei Bäume, die im Weg standen, gefällt. So entsteht eine Verbindung zu der Fläche vorm Pfarrhaus, das Gelände wird größer.

Start ab 2022

„Der alte Baumbestand bleibt unangetastet“, wie Winkel betont. Er mache den Platz aus und sorge im Sommer für Schatten. Die Arbeiten für den neuen Mini-Park sollen im Frühjahr 2022 starten.

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