Nürnberg: Falscher Polizist ergaunert mehrere zehntausend Euro

27.4.2021, 15:36 Uhr
Das Telefon klingelt und am anderen Ende ist: ein falscher Polizist. Abermals hatten Trickbetrüger mit der Masche in Nürnberg Erfolg und ergaunerten mehrere zehntausend Euro.

© Bodo Marks, NN Das Telefon klingelt und am anderen Ende ist: ein falscher Polizist. Abermals hatten Trickbetrüger mit der Masche in Nürnberg Erfolg und ergaunerten mehrere zehntausend Euro.

Die fiese Masche zieht nach wie vor. Die skrupellosen Trickbetrüger, die sich als Polizeibeamte ausgeben, ändern nur leicht ihre Strategie, um an das Geld von älteren Menschen zu kommen. Diesmal meldete sich ein "Herr Schmidt" am Telefon einer Seniorin, die in der Sebalder Altstadt wohnt. Der Betrüger ließ am Montagvormittag gegen 10.30 Uhr das Telefon bei der Frau klingeln, deren Rufnummer auch im Telefonbuch steht.

Der falsche Beamte erzählte, dass es in der Nachbarschaft der Angerufenen mehrere Einbrüche gegeben habe. Angeblich wären auch Bankmitarbeiter in diese Taten verwickelt. Doch an der Geschichte ist kein Wort wahr, wie die Pressestelle der "echten" Polizei mitteilt. Doch durch eine geschickte Gesprächsführung brachte der Täter am Telefon die Frau dazu, aus Angst um ihr Erspartes einen hohen Geldbetrag abzuheben.

Seriennummern der Geldscheine vorgelesen

Der falsche Polizist übte am Telefon Druck auf die Frau aus und wies sie an, das Gespräch keinesfalls zu beenden. Somit kontrollierte er sein Opfer. Als die Seniorin mit dem Bargeld nach Hause kam, ließ sich der angebliche Herr Schmidt mehrere Seriennummern der Banknoten vorlesen. In seiner Reaktion darauf, erklärte der Trickbetrüger, dass es sich um Falschgeld handele, das die Bank der Frau ausgehändigt habe. Ein Mitarbeiter der Polizei würde in Kürze die Blüten bei ihr abholen und sicherstellen.

Tatsächlich klingelte es kurz darauf an der Türe der Seniorin. Ein vom Trickbetrüger instruierter Geldabholer stand vor der Tür und nahm den fünfstelligen Betrag entgegen. Erst einige Zeit später kamen bei der Seniorin Zweifel auf, sie wandte sich an die Polizeiinspektion Mitte. Dort realisierte sie, dass sie Opfer eines Betrugs geworden ist.

Polizei bittet um Hinweise

Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen in der Sache übernommen. Gesucht werden Zeugen, die am Montag zwischen 13.30 Uhr und 14.30 Uhr in der Straße Geiersberg im Nürnberger Stadtteil St. Sebald einen verdächtigen Mann bemerkt haben. Möglicherweise hat dieser Mann ständig telefoniert und scheinbar ohne Grund längere Zeit auf etwas gewartet.

Die Geschädigte beschrieb den unbekannten Geldabholer folgendermaßen: Zwischen 30 und 35 Jahre alt, 1,80 Meter Meter groß. Er ist leicht korpulent, trug lockige Haare, sportliche Kleidung und Sportschuhe. Der Mann hatte außerdem eine FFP2-Maske an.

Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 in Verbindung zu setzen.


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