Nürnberg: Neues Viertel mit 500 Wohnungen geplant

1.9.2016, 20:33 Uhr
Dieses markante Hochhaus könnte Autofahrer an der Regensburger Straße ab 2022 grüßen — wenn der Siegerentwurf des Berliner Teams aus Behles und Jochimsen Architekten und Topos Stadtplanung realisiert wird.

© Michael Matejka Dieses markante Hochhaus könnte Autofahrer an der Regensburger Straße ab 2022 grüßen — wenn der Siegerentwurf des Berliner Teams aus Behles und Jochimsen Architekten und Topos Stadtplanung realisiert wird.

Als Großprojekt kann man das Vorhaben getrost bezeichnen: 100 bis 150 Millionen Euro will der Freistaat ab Ende 2017 verbauen, um an der Regensburger Straße bis 2022 einen neuen Stadtteil mit 500 erschwinglichen Mietwohnungen hochzuziehen. Zu diesem Zweck wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgelobt, bei dem die Rahmenbedingungen für die 17 Teilnehmer aber nicht einfach waren: Immerhin ist das 3,86 Hektar große Grundstück umschlossen von zwei lauten Straßen — darunter die vielbefahrene Regensburger Straße —, einer ebenfalls nicht leisen Bahnlinie sowie im Osten von vier denkmalgeschützten Reihenhauszeilen beim benachbarten AugustMeier-Heim.

"Keine ,unschwere‘ Lage", findet auch Stephan Buddatsch. "Aber: ,Unschwere‘ Lagen sind ja auch schon längst bebaut", sagt der Landschaftsarchitekt von Topos Stadtplanung. Gemeinsam mit dem ebenfalls in Berlin ansässigen Architekturbüro Behles und Jochimsen hat Topos deshalb die Herausforderung in Nürnberg angenommen — und sich gegen die Konkurrenz klar durchgesetzt.

So sieht das neue Viertel im Modell von oben aus.

So sieht das neue Viertel im Modell von oben aus. © Michael Matejka

Kleines Hochhaus

Herausgekommen ist ein farbenfrohes Ensemble, das den künftigen Bewohnern "eine echte Heimat" bieten soll, sagt Architekt Armin Behles. Der Siegerentwurf besteht aus mehreren, unterschiedlich hohen Wohngebäuden, die zu den beiden Straßen und der Bahntrasse hin eine geschlossene Häuserzeile bilden und so für Lärmschutz im Inneren sorgen. Im Nordosten endet der kunterbunte Riegel markant mit einem kleinen Hochhaus an der Regensburger Straße.

Hinter die äußere Zeile, die sich — im Gegensatz zu einigen anderen Entwürfen — zum August-Meier-Heim hin öffnet, haben die beiden Büros weitere Wohnhäuser sowie eine Kita angeordnet und dabei "halboffene und intime Innenhöfe geschaffen", wie das Preisgericht lobt. Ein kleiner, zentraler Platz, an dem sich Behles kleine Nahversorgungsgeschäfte vorstellt, ist ebenfalls vorgesehen. Autos dagegen trifft man dort nicht an: Geparkt wird jeweils an den Außenrändern des Ensembles zur Straße hin sowie in zwei Wohn- und Parkhäusern, die das Areal zur Bahnlinie abschirmen.

"Bauherr" Klaus Zweier ist von dem Siegerentwurf sichtlich angetan. Der Geschäftsführer des Wohnungsunternehmens Siedlungswerk Nürnberg, das das Projekt im Auftrag des Freistaats Bayern realisieren wird, hat natürlich auch immer die Kostenfrage im Hinterkopf, wenn er sich solche Entwürfe ansieht. Aber das, so Zweier, habe schon die Jury — neben vielen anderen Faktoren — bei ihrem Urteil berücksichtigt.

Die Siegerentwürfe sowie auch alle anderen Wettbewerbsbeiträge können bis 10. September im Atrium des Heimatministeriums, Bankgasse 9, besichtigt werden. Montag bis Freitag: 14 bis18 Uhr, Samstag: 10 bis14 Uhr.

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