Nürnberg: Rathaus wird zur großen Kunstgalerie

Nürnberg - Die Vielfalt der Nürnberger Galerieszene an einem Ort erleben, mit Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch kommen oder selbst kreativ werden: Das kann man an diesem Wochenende bei der "RathausART". Die Veranstaltung läuft noch bis Sonntagabend.

In 17 "Kojen" präsentieren sich bei der Kunstmesse im Historischen Rathaussaal und in der Ehrenhalle 14 Galerien und erstmals auch vier Kunstvereine aus dem Stadtgebiet. "Die Nachfrage war sehr groß", erzählt Projektleiterin Maike Renner vom Geschäftsbereich Kultur der Stadt. Eine Jury traf die Auswahl.

"Die Mischung ist gelungen", findet eine Besucherin nach der Überblicksführung durch die Kunstmesse "RathausART". Junge Galerien sind ebenso vertreten wie bekannte Namen der Szene, etwa die Oechsner-Galerie, Galerie Voigt, die Galerie mit der blauen Tür oder der Kunstverein Kohlenhof. Manche bieten einen breiteren Überblick über ihre Auswahl, andere haben ihre "Koje" einem Thema gewidmet: So präsentiert die Bode-Galerie aus der Lorenzer Straße das künstlerische Projekt "Regenbogen-Präludium". 2020 sorgte ein bis heute anonymes Künstlerkollektiv mit einer Kunstaktion an der Zeppelintribüne für Aufregung.

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Die ebenfalls in der Lorenzer Straße ansässige Galerie Von&Von zeigt Werke von drei international etablierten Künstlern. Besonders ins Auge stechen dabei das Holzrelief und die Kopfskultpuren des Österreichers Alfred Haberpointer.

Kunst aus Computerplatinen

RFZK – der Raum für zeitgenössische Kunst von Laurentiu Feller bietet jungen Künstlern aus der Region eine Bühne. Experimentelle Arbeiten und außergewöhnliche Materialen sind das Markenzeichen der Galerie, die vor einiger Zeit von Gostenhof in die Bergstraße in der Altstadt umgezogen ist. Ins Auge fällt eine Skulptur aus Computerplatinen von Sebastian Hertrich. Der Bildhauer erklärt sein Werk vor Ort und ist mit der Performance "Do not Debug!" (Sonntag, 14-18 Uhr) am Begleitprogramm beteiligt.

Die Ehrenhalle und der Historische Rathaussaal werden zur Kunstmesse. © Eduard Weigert, NNZ

Derzeit ohne festen Sitz ist die Galerie View des Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK). Die 16 Künstler, die sich 14 Ateliers und Ausstellungsräume als Zwischennutzer in der ehemaligen Oberpostdirektion Veillodterstraße teilten, mussten vor wenigen Tagen ausziehen. Verhandlungen über ein neues Domizil laufen derzeit, so Christian Haberland, der mit Zeichnungen vertreten ist und auch vor Ort live zeichnet. Die "Koje" des Vereins bespielen außerdem noch Bernd Telle, Anna-Maria Bieniek und Stephan Schwarzmann. Wer Lust hat, kann am Sonntag zwischen 12 und 16 Uhr mit Stephan Schwarzmann "sein eigenes" Geld drucken.

Mitmachprogramm

Für große und kleine Besucherinnen und Besucher gibt es freilich auch jede Menge Mitmachaktionen, verrät Projektleiterin Maike Renner. So kann man im Innenhof Buttons und Schachtelwesen basteln. Kooperationspartner sind das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg und der KinderKunstRaum. Sich etwas entspannen und die Kunst auf sich wirken lassen ist ebenfalls im Innenhof möglich. Rund um den Brunnen sind Sitzgelegenheiten, die Art-Bar des Kunstvereins Kohlenhof bietet Erfrischungen und Stärkungen an.

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Der Besuch der RathausART ist kostenlos. Am Eingang muss ein Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder Test vorgezeigt sowie Kontaktdaten hinterlegt werden. Eine Voranmeldung für die Führungen und Programmpunkte ist in der Regel nicht notwendig. Ausnahme ist die Kinderführung am Sonntag um 14 Uhr: Hier wird um eine kurze Voranmeldung vor Ort gebeten. Hier gibt es weitere Informationen und das gesamte Programm.