Nürnberg will aus der Corona-Krise: Task Force tagt erstmals

27.5.2020, 17:47 Uhr
Nürnbergs OB Marcus König (l.) hat eine Corona-Task-Force einberurfen. 

© Daniel Karmann, dpa Nürnbergs OB Marcus König (l.) hat eine Corona-Task-Force einberurfen. 

Das Ergebnis des ersten Treffens am Mittwoch: Wirtschaftsvertreter, DGB und Stadt wollen eine Ausbildungsinitiative starten, weil "die Betriebe ausbilden wollen, aber niemanden finden", so König.

Die Corona-Krise hat Riesenauswirkungen auf die globale Wirtschaft, aber natürlich auch auf die vor Ort. Im April stiegen die Arbeitslosenzahlen in Nürnberg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 20 Prozent, auch wenn Nürnberg damit noch weit unter dem bayernweiten Anstieg von 33 Prozent liege, wie Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) betonte.

Und: Ein Drittel aller Nürnberger Betriebe haben zwischenzeitlich Kurzarbeit angemeldet. Auch liegt die Zahl der offenen Stellen in Nürnberg rund 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Betriebe suchen laut König allerdings händeringend Auszubildende. Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer und der Verband der bayerischen Wirtschaft hätten klar signalisiert, dass sie ausbilden wollten, so der OB weiter.


Zum Thema: Alles zur Corona-Krise in Bayern


Er sieht jedoch die Gefahr, dass viele Schulabsolventen aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage lieber noch einmal weiter die Schule besuchen oder sich für ein Studium anstatt für eine Lehre entscheiden. Eine Kampagne soll potenzielle Azubis von einer Ausbildung überzeugen.

Das ist ein konkretes Ergebnis des ersten Treffens der Task Force Corona – eine Plattform für Wirtschaft und Stadt, in der sich die Beteiligten über Wege aus der Krise austauschen sollen. Neben OB König, Wirtschaftsreferent Fraas und Vertretern der Kammern gehören auch Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und des Klinikums der Task Force an – sowie die "Wirtschaftsweise" Prof. Dr. Veronika Grimm.

Sie ist Dekanin des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Erlangen-Nürnberg und seit April Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ("Wirtschaftsweise").

Verwandte Themen


10 Kommentare