Nürnberger Bündnis will Bürgerbegehren für 365-Euro-Ticket

4.11.2019, 19:46 Uhr
Geht es nach den Initiatoren, soll das neue Ticket bereits 2021 genutzt werden können.

© Michael Matejka Geht es nach den Initiatoren, soll das neue Ticket bereits 2021 genutzt werden können.

"In den letzten 10 Jahren sind die Ticketpreise bei der VAG massiv gestiegen. Fast alle PolitikerInnen setzen sich in Sonntagsreden für ein 365-Euro-Ticket ein. Doch real passiert fast nichts, um die Preise für Busse und Bahnen für alle NürnbergerInnen wirklich bezahlbar zu machen", heißt es von den Initiatoren des Projektes. Mit einem Bürgerbegehren wollen sie die Idee nun auch Realität werden lassen: "Oft haben noch Projekte für Autos und den Straßenbau Vorfahrt. Das wollen wir ändern."

Das "Jahresticket ohne Ausschlusszeiten", wie sie es fordern, soll bereits zum 1. Januar 2021 eingeführt werden. Für Schüler, Auszubildende, Studierende und Berechtigte des Nürnberg-Passes soll ein ermäßigtes Monatsticket für 15 Euro angeboten werden.

Ein ermäßigtes Ticket für Schüler und Auszubildende ist bereits auf dem Weg: Mit Beginn des Schuljahres 2020/21 soll es für das gesamte VGN-Gebiet ein 365-Euro für Schüler und Auszubis geben, teilte der bayerischen Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) Anfang September mit. Damit wäre der Preis zwar doppelt so hoch, wie der, den die Initiatoren des Bürgerbegehrens fordern, dafür würde es aber auch das ganze VGN-Gebiet einschließen.

"Ein 365 Euro-Ticket ist ein echter Schritt hin zu einer klimagerechten und sozialen Verkehrspolitik in unserer Stadt. Dabei wollen wir nicht bis 2030 oder länger warten. Wir wollen nicht warten, bis das Klima kippt. Wir wollen nicht zusehen, wie wachsender Autoverkehr die Straßen verstopft und unsere Atemluft gänzlich verpestet", heißt es weiter auf der Webseite des Bündnisses.

Als positives Beispiel nennen die Initiatoren zum Beispiel die Stadt Wien. Dort würden durch "die bezahlbaren Tickets" deutlich mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen.

Bei dem Bürgerbegehren unterschreiben dürfen alle EU-Bürger, die mindestens 18 Jahre alt sind und ihren ersten festen Wohnsitz in Nürnberg haben. Hat ein Begehren genügend Unterschriften, kann damit ein Bürgerentscheid zu einer bestimmten Frage herbeigeführt werden. Bei einer Stadt mit über 500.000 Einwohnern, wie in Nürnberg der Fall, müssten mindestens drei Prozent aller Einwohner unterschreiben.

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