Nürnberger Floristen erklären die Preisgestaltung zu Muttertag

11.5.2013, 16:30 Uhr
Nürnberger Floristen erklären die Preisgestaltung zu Muttertag

© Stefan Hippel, Eduard Weigert

Am Hauptmarkt herrscht reges Treiben. Dutzende gelbe, pinke und rot-weiße Blumensträuße zwischen sechs und 21 Euro stecken in kleinen Wasserkanistern aufgereiht am Blumenstand Kresser. Immer wieder treten Kunden näher, um die Kunstwerke zu begutachten. „Seit Mittwoch läuft das Muttertagsgeschäft“, berichtet Floristin Nicole Erich (40), die seither fleißig Vorbestellungen notiert.

Freitag und Samstag arbeiten sie und ihre zwei Kollegen am Stand nonstop von acht Uhr morgens bis sechs Uhr abends – „kein Essen und kein Trinken.“ Danach werden 250 bis 300 Kunden dank ihrem Sortiment durch die Blume sagen: „Mama, ich hab‘ dich gern!“ An normalen Wochenenden sind es halb so viele Kunden.

Auch bei Blumen Kuhn Floraldesign, in der Vorderen Sterngasse13, sind Gestecke und Sträuße bereits Vorboten für den Muttertag. Einigen sind kleine Pralinenschachteln beigefügt, anderen ein Herzstecker. „Neben rot und pink, geht die Tendenz zu lila“, berichtet Geschäftsführerin Stephanie Steichele (37). Statt klassischer Sträuße, wird es auch hier immer moderner: „Ob flippig oder nicht. Es kommt auf den Typ der Beschenkten an. Und da entscheidet oft die Lieblingsfarbe oder die Lieblingsblume.“ Ihr Angebot an Blumen hat sie für das Muttertagswochenende vervierfacht.

Warum die Preise für den Kunden scheinbar dasselbe tun, erklärt sie so: „Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Selbst wenn jeder rote Rosen nachfragt, so bleibt die verfügbare Menge weltweit dieselbe.“ Die Folge: steigende Preise. „Der Grundpreis ist von den Züchtern an Tagen wie Mutter- oder Valentinstag schon von Grund auf erhöht“, berichtet die Floristin vom Hauptmarkt, Nicole Erich. Sie bezieht ihre Ware direkt aus Holland, dem Blumen-Umschlagsland schlechthin. „Bereits dort zahlen wir Einkäufer an Muttertag und Valentinstag für ein einziges Blümchen rund 15 Prozent mehr.“

Perfekte Blumen für den Muttertag

Eine einfache Möglichkeit, um den Preissteigerungen zu entgehen: Statt auf rote Rosen auf andere Sorten setzen. Die ziehen meist im Preis nicht so sehr an. Oder man macht es wie die 46-jährige Kundin, die Mitte der Woche im Blumenhaus Mimus in Katzwang steht: „Wir ziehen den Muttertag vor.“ Zwar liege es nur daran, dass Mutter und Oma am Sonntag nicht zu Hause seien. Dennoch kann sie somit Sträuße in deren Lieblingsfarben Lila, Weiß und Rosa kaufen, ohne zu tief in den Geldbeutel greifen zu müssen. Mitte der Woche gibt es für die Katzwanger Floristin Julia Knecht (29) und ihre Nürnberger Kollegen jedoch erst wenig Muttertagskundschaft.

„Es gibt immer mehr Last-Minute-Käufer“, bestätigt Sonja Beyer-Brunmayr (39), Inhaberin des Blumenparadieses in der Gibitzenhofstraße. Sie hat dreifach so viele Blumen geordert, wie an einem normalen Wochenende. „In Stielen gesprochen sind es dann 6000 bis 7000 Blumen.“

Bunte Sträuße und Rosen, aber auch Orchideen und Pflanzen für den Garten werden sich heuer wieder besonders verkaufen, glaubt sie. Doch welche Blumen sind denn nun die idealen Muttertagsblumen? Nelke und Calla beispielsweise haben einen Wandel erfahren: „Lange Zeit durfte man sie nur auf den Friedhof bringen. Inzwischen gewinnen sie immer mehr an Beliebtheit“, sagt Erni Salzinger-Nuener, Präsidentin des Floristikverbands Bayern.

Die Verkaufsschlager sind aber neben Rosen auch Lilien, Maiglöckchen, Gerbera, Pfingstrosen sowie Flieder. „Und der wird entweder bei uns gekauft oder beim Nachbarn geklaut“, sagt Katzwangs Blumenhändlerin Knecht und lächelt verschmitzt.

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