Nürnberger Kinderchor durfte mit Schweighöfer drehen

31.10.2018, 06:00 Uhr
Tagelang herrschte rund um die Sebalduskirche Trubel, eine Produktionsfirma drehte dort Szenen für einen Film ab.

© Eduard Weigert Tagelang herrschte rund um die Sebalduskirche Trubel, eine Produktionsfirma drehte dort Szenen für einen Film ab.

Ausnahmezustand am Sebalder Platz: Die Filmcrew, bestehend aus Mitarbeitern der Produktionsfirma und des Caterings, Sicherheitsleuten, Komparsen und Technikern, hat ihr Basis-Camp mitten in der Altstadt aufgeschlagen. "Wir sind jeden Tag mit 170 bis 200 Leuten in Nürnberg", sagt Simon Happ, Production Executive der Münchner Produktionsfirma Pantaleon Pictures.

Das Drama, das in Tschechien, München, Kronach und nun auch in Nürnberg und Fürth gedreht wird, spielt in Frankreich im Jahr 1939, zur Zeit der Besatzung durch die Nationalsozialisten. Der später berühmte Pantomime Marceau schloss sich damals dem französischen Widerstand an und rettete zahlreichen jüdischen Kindern das Leben. Der amerikanische Schauspieler Jesse Eisenberg ("The Social Network") spielt Marceau, Matthias Schweighöfer ("Der geilste Tag") verkörpert seinen Widersacher Klaus Barbie, Gestapo-Chef und "Schlächter von Lyon". Regie führt Jonathan Jakubowicz ("Hands Of Stone").

Am Dienstag sollten auch die beiden Hauptdarsteller Eisenberg und Schweighöfer in der Stadt eintreffen, unter anderem stand ein Dreh im Heilig-Geist-Restaurant auf dem Plan. Doch von den Stars ist zunächst nichts zu sehen.


Dreharbeiten in der Altstadt: Großes Kino in Nürnberg


Stattdessen erklärt Happ, warum die Produktionsfirma ausgerechnet in Nürnberg dreht: Der Film spiele in Straßburg und Limoges und Nürnberg passe einfach gut in die historische Zeit, auch wenn man natürlich noch an der Kulisse "herumwerkeln" müsse. Zum einen handwerklich, wenn für den Dreh zum Beispiel Verkehrsschilder abmontiert werden, aber auch durch digitale Nachbearbeitung. Und: Die Einwohner würden "ihr" Nürnberg durchaus wiedererkennen, versichert Happ.

Auch mit der Stadt als Partner ist er zufrieden. "Alle sind neugierig und offen. Hier ist vieles noch möglich, was woanders so nicht mehr ginge."

Besonders aufregend sind die Drehtage für elf Mädchen des "Meistersinger"-Kinderchors an der Hochschule für Musik, denn sie haben einen Auftritt in dem Streifen. In der Sebalduskirche singen sie das "Ave Maria" von Schubert. Aufregende Tage waren das bis zum gestrigen Drehtag, sagt Heike Henning, Professorin an der Musikhochschule und Leiterin der Kinderchors. "Erst Ende September kam die Anfrage, ob wir bei dem Film mitmachen können."

Die Presse durfte bei dem Kirchendreh nicht zuschauen, erfuhr jedoch, das Schweighöfer mit den jungen Sängerinnen noch für ein Erinnerungsfoto posierte. 

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