Nürnberger Schüler pflanzen den Wald von morgen

20.3.2018, 19:52 Uhr
Nürnberger Schüler pflanzen den Wald von morgen

© Foto: Michael Matejka

Der Himmel ist grau und auch der Nieselregen lädt nicht zum Waldspaziergang ein, doch die Nürnberger Schüler haben trotzdem sichtbar Spaß auf der abgesperrten Waldfläche in Erlenstegen. Bei der Baumpflanzaktion handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Montessori-Schule, Tiergarten Nürnberg und dem Walderlebniszentrum Tennenlohe. Heute ist der dritte und auch letzte Termin.

Insgesamt 350 Buchen - mit jeweils einem Meter Abstand zueinander -sollen gepflanzt werden. Dafür haben die Schüler bereits bei einem früheren Termin die Plätze für die neuen Bäume mit Stöcken und farbigen Bändern gekennzeichnet. Für den letzten Schritt mussten sie zunächst in den Umgang mit dem Spaten eingewiesen werden.

Bäume gegen den Klimawandel

Dann geht es los. In kleinen Teams heben die Jungen und Mädchen an den markierten Stellen für die Setzlinge tiefe Löcher im Boden aus. Gelegentlich brauchen sie dabei noch Hilfe. Auch wenn sich die Kinder mit ihren gesamten Körpergewicht auf den Spaten stemmen, ist der Boden teilweise einfach zu fest. Keine Chance. "Also, man sollte als Waldarbeiter schon schwer sein", heißt es da von den Schülern, nachdem die anwesenden Vertreter des Forstamts bei einigen Spatenstichen beherzt nachhelfen müssen.

Wenn die Setzlinge eingepflanzt sind, wird zunächst der Boden wieder festgetreten. Danach markieren die Schüler die Buchen mit den bereits zuvor verwendeten farbigen Bändern. Somit werden die kleinen Bäume später nicht versehentlich beschädigt. Auch beim Platzieren der Bänder müssen die Kinder darauf achten, dass die Setzlinge intakt bleiben und weiterwachsen können.

Nicht nur weil der normale Unterricht heute ausfällt, kommt die Aktion bei den Schülern gut an. Die Kinder sehen im Wald auch eine Investition in zukünftige Generationen. "Die Buchen wachsen hier, damit auch unsere Enkel einen Wald haben können", heißt es von den Schülern. "Wir pflanzen hier Bäume. Das finde ich schön, weil wir etwas für die Natur und den Sauerstoff tun", sagt der zehnjährige Tobias.

Montessori-Schule verfügt über eine "Umwelt-Kids-Gruppe"

Die Rotbuchen halten mehr Wärme aus als die umliegenden Kiefern. Auch benötigen sie nicht so viel Licht wie andere Bäume, erklärt Forstamtmann Siegfried Dörfler. Dadurch stehen die Chancen gut, dass einige der Bäume auch die nächsten hundert Jahre in Erlenstegen überleben werden. "Wir pflanzen den Wald von morgen", kommentiert Schülerin Lena Heider das Vorgehen.

Über ihre Beteiligung an der Baumpflanzaktion hinaus verfügt die Montessori-Schule über eine "Umwelt-Kids-Gruppe", die in Zukunft unter anderen mit Müllsammelaktionen in der Schulumgebung aktiv sein möchte. Als Inspiration für die Baumpflanzaktion diente die 2007 vom oberbayerischen Schüler Felix Finkbeiner gestartete Initiative "Plant for the Planet", die Kinder für die Bekämpfung des Klimawandels weltweit zum Pflanzen von Bäumen auffordert.

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