So hat das Unwetter im Nürnberger Stadionbad gewütet

19.8.2019, 16:55 Uhr
Umgestürzte Bäume, wohin man schaut: So sah es nach dem heftigen Unwetter im Nürnberger Stadionbad aus.

© Michael Matejka Umgestürzte Bäume, wohin man schaut: So sah es nach dem heftigen Unwetter im Nürnberger Stadionbad aus.

Seit 19 Jahren ist Anastassios Liopiaris Pächter im Nürnberger Stadionbad. So etwas, wie am Sonntagabend passiert ist, habe er noch nie erlebt, schildert er: "Das war das heftigste Gewitter, das ich je gesehen habe." Liopiaris hat die Geschehnisse live auf seinem Facebook-Account geteilt.

Als das Unwetter am Sonntag gegen 19 Uhr Nürnberg erreichte, war das Stadionbad noch geöffnet. Zwischen 200 und 250 Gäste waren zu dem Zeitpunkt noch vor Ort, schätzt Liopiaris. Statt den sommerlichen Sonntag am Beckenrand ausklingen zu lassen, wurden die Besucher von Liopiaris in die Cafeteria gerufen.

"Ich habe schon gespürt, dass das nicht normal ist", sagt der Pächter. "Der Himmel war so komisch." Die meisten Besucher hätten nicht gleich verstanden, warum er darauf bestand, sie ins Trockene zu holen, erzählt er. Sie hätten gedacht, es handele sich nur um etwas Regen, sagt er. Als das Unwetter schließlich über dem Bad angekommen war, habe er von innen die Tür zugehalten, sagt Liopiaris.

Er, ein Mann von fast 90 Kilo, habe große Kraft gebraucht, um dem Wind standzuhalten. "Ich hatte Angst, dass es uns die Fensterscheiben eindrückt." Auch der Strom sei zwischenzeitlich ausgefallen, während es stürmte, regnete und hagelte.

Als das Gewitter vorübergezogen war, wagten er und die Besucher den Blick nach draußen – und fanden den Biergarten völlig verwüstet vor. "Es sah aus als ob eine Bombe eingeschlagen hätte", sagt der Gastronom. Mehrere Bäume seien entwurzelt worden, Tisch, Bänke, Schirme und eine Markise – einfach weggeweht.

Auch rund um das Stadionbad sind die Schäden durch das Unwetter enorm. "Auf der Straße war kein Durchkommen mehr, links und rechts lagen Bäume", sagt Liopiaris. Einige von ihnen hatten Autos unter sich begraben. In mindestens einem Auto hätten auch Menschen gesessen, die Schutz vor dem Unwetter suchten, berichtet der Pächter. Passiert ist niemanden etwas.

Erst als alles vorbei war, hätten viele seiner Freibadgäste verstanden, wovor Anastassios Liopiaris sie bewahrt habe. "Als sie raus sind, haben sie sich Tausend Mal bei mir bedankt und mir die Hand geschüttelt. Dabei habe ich nur getan, was logisch war."

Wegen der entstandenen Schäden bleibt das Bad bis voraussichtlich Donnerstag, 22. August, geschlossen. Ob dieser Termin eingehalten werden kann, lässt sich im Internet unter www.nuernbergbad.de tagesaktuell nachlesen.

So hat das Unwetter im Nürnberger Stadionbad gewütet

© Marie Zahout

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