Tatkräftige Hilfe

Nürnberger Tafel: Clubfans und Bank-Mitarbeiter stemmen Umbau

13.7.2021, 10:17 Uhr
Sparkassen-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Clubfans packen kräftig mit an: Hier beseitigen sie alte Bodenbeläge. 

© NNZ Sparkassen-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Clubfans packen kräftig mit an: Hier beseitigen sie alte Bodenbeläge. 

Es staubt und scheppert, was das Zeug hält: In einem Firmengebäude an der Sigmundstraße packen Freiwillige mit an, um die Räume für die Nürnberger Tafel herzurichten. Die will hier im Herbst einzuziehen - und auf rund 1300 Quadratmetern neben dem Lager im Erdgeschoss auch eine Ausgabestelle im ersten Stock einrichten.

"Wir machen das wirklich freiwillig", versichert eine Gruppe von Auszubildenden der Sparkasse Nürnberg, ehe sie zur Schaufel greifen, um alte Bodenbeläge zu beseitigen. An diesem Tag sind sie dafür von ihrem Dienst in verschiedenen Filialen freigestellt. Gleiches gilt für Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Abteilungen der Zentrale sowie etliche Angestellte des 1. FCN. Einen besonders großen Anteil stemmen allerdings Club-Fans, allen voran Mitglieder aus dem Handwerkerclub. Vom Installateur bis zum Dachdecker sind fast alle Gewerke vom Bau, aber auch aus diversen anderen Zünften vertreten.

Fachkenntnisse gefragt

Ihre Unterstützung ist besonders wertvoll, ist doch zum Beispiel für Elektro- oder Sanitärarbeiten besondere Fachkunde gefragt, auch gute Kontakte zu Lieferanten sind nicht zu verachten. "Uns verbindet einfach unsere Leidenschaft für den Club", sagt Thomas Sandner, Inhaber eines Sanitär- und Elektrobetriebs. "So ein Projekt zu unterstützen, ist auch für uns nicht alltäglich. Und hier können wir Dinge nachhaltig bewegen und verändern."

Insgesamt werden Mitarbeiter aus einem halben Dutzend Firmen um die 500 Arbeitsstunden in die neue Bleibe der Nürnberger Tafel stecken, schätzt Sandner. Einsätze mit Farbe und Pinsel dürften in ein paar Wochen den krönenden Abschluss bilden. Wer zu Kelle, Schraubenzieher und Besen greift, streift sich umgehend ein T-Shirt mit dem Projekttitel "Spiel-Räume" über, das stärkt auch das Team-Gefühl.

Dass sich der 1. FCN auch für die Tafel engagiert, ist nicht mehr ganz neu: Seit bald einem Jahr versorgen Mitglieder von Fan-Clubs Tafel-Klienten, die aus Gesundheits- oder Altersgründen nur noch schwer aus dem Haus kommen, einmal pro Woche mit Lebensmittel-Lieferungen direkt an die Wohnungstür. Die Devise "Menschen helfen Menschen" sei unverzichtbarer Bestandteil der "Vision vom neuen Club", unterstreicht der kaufmännische Geschäftsführer Niels Rossow.

Bestens erreichbar

Wichtige Details hat Edeltraud Rager, die Tafel-Koordinatorin beim Kreisverband des Roten Kreuzes, unterdessen schon mit der Lebensmittelaufsicht geklärt. Denn das neue Quartier soll nicht nur das bisherige Hauptlager - es liegt ganz in der Nähe auf der Westseite der Sigmundstraße - ablösen, sondern auch die bisherige Ausgabestelle in der Geisseestraße. Dank einer Bushaltestelle vor der Haustür ist sie auch gut erreichbar. Und weil künftig eine Küche zur Verfügung steht, ist obendrein an einen warmen Mittagstisch gedacht. Und daran, verderbliche Ware an Ort und Stelle zu verarbeiten und damit für spätere Ausgaben aufzubewahren.

"Durch die Zusammenlegung sparen wir uns auch einen erheblichen Transportaufwand", erwartet Rager. Denn vor allem sogenannte Großgebinde mussten bisher eigens in die Geisseestraße gebracht werden, um sie umzupacken und in für die Ausgabe geeignete Portionen aufzuteilen.

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