Nürnberger Tiergarten will verletzten Tapiren helfen

1.10.2020, 21:10 Uhr
Ein Flachlandtapir, der schlimme Verletzungen erlitten hat.

© Patrícia Medici/IPE Ein Flachlandtapir, der schlimme Verletzungen erlitten hat.

Das in Brasilien ansässige Ökologische Forschungsinstitut (Instituto de Pesquisas Ecológicas/IPÊ) schlägt Alarm: Das Pantanal, eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt, steht in Flammen. Für viele Tapire kommt jede Hilfe zu spät: „Die Situation ist beispiellos, tragisch, katastrophal. Große Teile des Pantanals sind bereits zu Asche geworden, tausende von Tieren sterben“, sagt Patricia Medici. Die Biologin leitet dort im Auftrag des Instituts, das sich schon seit 1996 für den Schutz der Flachlandtapire einsetzt, ein Tapirprojekt. „Die Brände werden meist von Viehzüchtern gelegt, um Land für Weideland zu roden, haben sich aber in letzter Zeit durch ungewöhnlich trockene Bedingungen noch verschlimmert“, sagt Medici.

Das Feuchtgebiet ist Unesco-Welterbe

17 Prozent des Pantanals, das sich über 230 000 Quadratkilometer erstreckt, seien verbrannt. Das Feuchtgebiet ist seit dem Jahr 2000 Unesco-Welterbe, die Flachlandtapire sind die größte dort lebende Säugetierart. Sie werden als „Gärtner des Waldes" bezeichnet, weil sie Samen ihrer Nahrungspflanzen verteilen. Flachlandtapire gelten als gefährdet. Um den Tieren im Sumpfgebiet zu helfen, unterstützt der Tiergarten die Rettungsaktionen des Forschungsinstituts mit 5000 Euro. Insgesamt werden rund 75000 Euro benötigt.

Das Feuer wütet in Brasilien. Die Folgen sind verheerend.

Das Feuer wütet in Brasilien. Die Folgen sind verheerend. © Patrícia Medici/IPE

Es fehlt an Geld für Feuerwehrausrüstungen

Jörg Beckmann, der Zoologische Leiter des Tiergartens Nürnberg und stellvertretende Vorsitzende der Fachgruppe für Tapire und Schweineartige des Europäischen Zooverbands, betont, dass „das Projekt dringend Geld für die veterinärmedizinische Versorgung und Pflege von Tapiren und anderen, durch das verheerende Feuer verletzten Tieren wie Jaguare benötigt.“ Außerdem fehlt es an Mitteln für Feuerwehrausrüstungen, um die Brände weiterhin bekämpfen zu können. Spendengelder nimmt das Institut unter www.ipe.org.br/en/donate-now/donate-to-tapir entgegen.

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