Nürnberger Versicherung treibt Digitalisierung voran

26.3.2019, 00:01 Uhr
Nürnberger Versicherung treibt Digitalisierung voran

© Horst Linke

"Die Kunden wollen heute alles sofort haben", erläutert Konzernchef Armin Zitzmann. Ein Vorgang, der früher vielleicht 14 Tage Zeit in Anspruch genommen habe, müsse heute am besten schon nach einem Tag bearbeitet sein. Das Problem lösen soll der vermehrte Einsatz von Robotik, also die Digitalisierung von Arbeitsabläufen, die weitgehend standardisiert sind.

Dafür investiert die Nürnberger Millionen in neue IT-Systeme. Und weil es nicht möglich ist, mit einem Knopfdruck von heute auf morgen von alter auf die neue IT umzuschalten, werden bei den Franken alte und neue Systeme wohl für zwei , drei Jahre parallel laufen – mit entsprechenden Mehrbelastungen für die Beschäftigten.

"Der Umbau im Haus beansprucht unsere Mitarbeiter extrem", räumt Vorstandschef Zitzmann ganz unumwunden ein. Standen vor Jahren noch Ängste im Raum, einer der größten Arbeitgeber in der Region könnte im Zuge der Digitalisierung Hunderte von Arbeitsplätzen einsparen, so hat der Personalvorstand des Unternehmens heute ganz andere Probleme. Gute IT-Fachleute sind gesucht, die Mitarbeiterzahl der Nürnberger ist im vergangenen Jahr sogar gestiegen – um fast 200 auf über 4470 Beschäftigte.

Finanziert werden muss das alles durch höheres Wachstum. Doch da muss die Nürnberger noch einiges zulegen, will das Unternehmen die vom Vorstand gesetzten Ziele erreichen. Mit gebuchten Beitragseinnahmen von 3,5 Milliarden Euro, Kapitalanlagen in Höhe von 29,5 Milliarden Euro und sechs Millionen Verträgen im Bestand, zählt sich die Nürnberger – durchaus un-fränkisch selbstbewusst – immerhin zu den Großen der Branche. Der Hauptversammlung schlägt die Nürnberger wieder eine Dividende von 3 Euro pro Stückaktie vor.

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