Zutritt nur für Geimpfte und Genesene
Nürnberger Wirt kontert Hass: "Es bringt nichts, ich bleibe dabei!" - Weiteres Café führt 2G ein
21.9.2021, 16:44 UhrAli Akar kann noch immer lachen. "Ich habe keine Angst", sagt der Wirt der "Café Bar Garage" am Rennweg. Am Samstag, dem 18. September, hatten wir berichtet, dass der Gastronom ab Oktober nur noch Geimpfte und Genesene in den Innenraum lassen möchte. Seitdem wird er für seine Entscheidung angefeindet - per E-Mail, im Internet und am Telefon, nicht aber vor Ort in seiner Bar.
"Die haben mich mit Adolf Hitler verglichen", gibt Akar ein Beispiel, auch die Insolvenz sei ihm gewünscht worden. Andere beklagten eine "Diskriminierung" von Ungeimpften oder eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft".
Wochenlang Gedanken gemacht
Akar lässt das kalt: "Es bringt nichts, ich bleibe dabei!" Er habe die Entscheidung nicht "von heute auf morgen" getroffen, sondern sich über Wochen hinweg Gedanken gemacht. So habe er sich mit Stammgästen wie seinen Dartspielern abgesprochen, daher wisse er auch, dass praktisch alle von ihnen geimpft seien.
Den Vorwurf der Diskriminierung will er nicht gelten lassen. Es sei seine unternehmerische Freiheit. Banken würden schließlich auch nur unter bestimmten Voraussetzungen Kredite erteilen und Veranstalter ihre Partys regelmäßig auf bestimmte Altersgruppen beschränken.
Weiteres Café mit 2G
Noch vor wenigen Tagen hatte Akar darauf gehofft, dass andere Gastronomen mitziehen würden. Dabei ist 2G in einem weiteren Café ganz in der Nähe, dem "Bismarck", längst Realität. "Die Akzeptanz ist sehr gut", sagt dessen Inhaber Silvan Skok. Schon vor einer Woche sei er dazu übergegangen - und habe nur positive Rückmeldungen erhalten.
Für ihn sei es mit 2G einfacher, den Zugang zu kontrollieren, erklärt Skok. Außerdem hält er es für wichtig, "dass diejenigen, die bei mir verkehren, sich sicher fühlen". Unter seinen Gästen seien fast alle "ältere Herrschaften", wie er es formuliert.
Botschaft an Ungeimpfte
Allen, die sich impfen lassen können, es aber nicht tun, sagt Skok: "Das ist egoistisches Denken. Wenn alle solidarisch sind, kann man Corona viel schneller unterbinden."
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