Unterschiedliche Vergütung
Nürnbergs Grüne fordern: "Praktikanten müssen besser bezahlt werden"
10.5.2021, 18:08 UhrSie fordern eine Erhöhung auf 500 Euro. Der Grund: Praktikanten aus den naturwissenschaftlichen Fächern bekämen diese Summe. Mit ihrem Antrag für den am Dienstag tagenden Personal- und Organisationsausschuss (POA) wollen die Grünen nicht nur die Erhöhung durchsetzen, sondern auch, dass "zukünftig keine Unterschiede zwischen Studierenden der Sozialen Arbeit bzw. vergleichbarer Studiengänge und Studierenden von naturwissenschaftlichen und technischen Fächern" mehr gemacht werden.
Verfestigte Strukturen
"Nach wie vor üben vor allem Frauen soziale Berufe aus und mit diesem Ungleichgewicht im Praktikumsgehalt trägt die Stadt Nürnberg weiter zu strukturell gesellschaftlichen Unterschieden bei und verfestigt diese zusätzlich", schreibt Grünen-Stadträtin Reka Lörincz.
Lörincz verweist auch darauf, dass diese Vergütungen unter der Empfehlung des Deutschen Gewerkschaftsbundes von 853 Euro lägen. Die Stadtverwaltung wiederum räumt in ihrem Bericht für die anstehende POA-Sitzung ein, dass das Jugendamt der Stadt Nürnberg zwar als größter Träger im Großraum interessante Einsatzmöglichkeiten biete, aber mit der bisherigen Vergütung von 205 Euro eher im unteren Bereich angesiedelt sei.
Spitzenreiter Erlangen
Von den abgefragten Kommunen und freien Trägern zahlen demnach nur der Verein "Treffpunkt", der Kreisjugendring (je 200 Euro) sowie die Städte Schwabach (205 Euro) und Fürth (204 Euro) vergleichbar wenig. Spitzenreiter ist die Stadt Erlangen mit 570 Euro (seit 1. September 2020), der Verein "Schlupfwinkel" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend folgen mit einer Vergütung von 450 Euro.
Lörincz und die Grünen denken, dass sich die Stadt Nürnberg angesichts des Fachkräftemangels früh um junge Leute bemühen und sich als attraktiver Arbeitgeber zeigen müsse. Hierzu gehöre auch eine ordentliche Vergütung der Pflichtpraktika.
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