Nürnbergs Oberbürgermeister Maly geht mit gutem Gewissen

26.12.2019, 08:27 Uhr
Ulrich Maly (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, aufgenommen während eines Pressegesprächs in seinem Büro im Rathaus.

© Daniel Karmann, dpa Ulrich Maly (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, aufgenommen während eines Pressegesprächs in seinem Büro im Rathaus.

In dieser Zeit sei es der Stadt gelungen, den industriellen Strukturwandel trotz einiger Großinsolvenzen wie AEG und Quelle zu bewältigen und sich aus der Abhängigkeit von wenigen Großunternehmen zu lösen, sagte Maly der Deutschen Presse-Agentur.

Seit 2002 sei die Arbeitslosigkeit in der Frankenmetropole von 14,1 Prozent auf heute 4,8 Prozent gesunken und die Versorgung von unter Dreijährigen mit Krippenplätzen von zwei auf heute 38 Prozent gestiegen. Im städtischen Haushalt seien die Investitionen vervierfacht worden. "Davon geht ein Viertel in die Bildungsinfrastruktur, in neue Schulen und Kindergärten", listete Maly auf.

Allerdings weise die Stadt unter den bayerischen Kommunen mit Passau die höchste Pro-Kopf-Verschuldung auf. "Das lässt mich aber nicht so arg mit einem schlechten Gewissen zurück, denn wenn wir bei der heutigen Zinslage nicht Schulden aufnehmen, um zu investieren, machen wir einen Fehler."

Ambitionen auf Landesebene hätten ihn nie gereizt, sagte der 59-Jährige, der auf insgesamt 30 Jahre als "durch und durch überzeugter Kommunalpolitiker" zurückschaut. Vor seiner ersten Wahl zum Oberbürgermeister war der promovierte Volkswirt SPD-Fraktionsgeschäftsführer und Kämmerer, später Vorsitzender des Bayerischen und Präsident des Deutschen Städtetags. Er sei optimistisch, dass sein designierter Nachfolger und Spitzenkandidat bei der Kommunalwahl am 15. März 2020, Thorsten Brehm, den OB-Sessel für die SPD halten werde, betonte er.

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