Online-Demo: Seebrücke Nürnberg fordert Evakuierung der Flüchtlingslager

29.3.2020, 20:24 Uhr
Die Online-Demonstration will auf die unwürdigen Zustände in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln hinweisen.

© Facebook Seebrücke Nürnberg Die Online-Demonstration will auf die unwürdigen Zustände in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln hinweisen.

Corona soll ihr politisches Engagement nicht schmälern. Deshalb haben am Sonntagnachmittag die Aktivisten der Seebrücke Nürnberg zu einer Demonstration aufgerufen. Weil aber bekanntlich Ausgangsbeschränkungen gelten, haben die Organisatoren zu ungewöhnlichen Mitteln gegriffen. "Das hält uns nicht davon ab, gemeinsam politischen Druck aufzubauen!", heißt es in einer Pressemitteilung.


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Und so forderten die Teilnehmer in den sozialen Netzwerken die sofortige Evakuierung der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln. Auf Facebook, Intagram und Twitter äußerten sich die Demonstranten etwa durch Fotos und Videos oder andere Beiträge unter dem Hashtag #LeaveNoOneBehind. Auch einen Livestream auf YouTube gab es.


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"Für uns war der heutige virtuelle Protest zwar eine neue Erfahrung, aber ein großer Erfolg", erklärt Sprecherin Carina Meyer. "Alle wissen, dass die Situation an der EU-Außengrenze, dem Mittelmeer und den griechischen Inseln schon seit Jahren unmenschlich und lebensgefährlich ist." Sie befürchtet eine Verschlimmerung in der Corona-Krise und einen Kollaps. "Wir fordern die sofortige Evakuierung aller Menschen aus den überfüllten Lagern an der EU-Außengrenze sowie die bedingungslose Wahrung der Menschenrechte und die Wiederherstellung des Zugangs zu Schutz und Asylverfahren in der Europäischen Union.“

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