Panama Papers: Nürnberger sind wenig überrascht

4.4.2016, 16:20 Uhr
Für die Juristin Brigitte Laufhütte (52) aus Baden-Württemberg ist die Entdeckung des Skandals ein zweischneidiges Schwert. Einerseits seien die journalistischen Recherchen und die Veröffentlichungen der Whistle-Blower moralisch korrekt.
 Andererseits verstoßen sie gegen das Gesetz und sind in Bezug auf den Datenschutz fragwürdig. Denn wenn der Datenschutz für das Verbot der Verschleierung durch Offshore-Firmen gelockert wird, betrifft das alle und nicht nur die Steuerhinterzieher.
 "Die beste Methode ist, wenn Whistle-Blower nach ihrer Moral handeln, sich anschließend aber auch juristisch verantworten", meint sie.
 Die Entdeckung der Panama Papers hat, nach der Anwältin aus Karlsruhe, dann Konsequenzen, wenn das deutsche Volk sein Recht auf Demokratie nutzt und zum Beispiel in Form von Demonstrationen die Verbesserung des Steuerrechts einfordert.
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Brigitte Laufhütte (52) aus Karlsruhe

Für die Juristin Brigitte Laufhütte (52) aus Baden-Württemberg ist die Entdeckung des Skandals ein zweischneidiges Schwert. Einerseits seien die journalistischen Recherchen und die Veröffentlichungen der Whistle-Blower moralisch korrekt.
Andererseits verstoßen sie gegen das Gesetz und sind in Bezug auf den Datenschutz fragwürdig. Denn wenn der Datenschutz für das Verbot der Verschleierung durch Offshore-Firmen gelockert wird, betrifft das alle und nicht nur die Steuerhinterzieher.
"Die beste Methode ist, wenn Whistle-Blower nach ihrer Moral handeln, sich anschließend aber auch juristisch verantworten", meint sie. Die Entdeckung der Panama Papers hat, nach der Anwältin aus Karlsruhe, dann Konsequenzen, wenn das deutsche Volk sein Recht auf Demokratie nutzt und zum Beispiel in Form von Demonstrationen die Verbesserung des Steuerrechts einfordert. © Andrea Beck

Joachim Deß (54) aus Fürth wundert sich nicht über die Verwicklung der zahlreichen Politiker in den Skandal. Jeder, der die Möglichkeit habe, sein Geld illegal zu vermehren, würde sie auch nutzen. 
 Für ihn leisteten die Journalisten gute Arbeit, die leider keine Konsequenzen haben wird. "Von denen wirst du in Zunkunft nicht mehr viel hören", sagt er.
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Joachim Deß (54) aus Fürth

Joachim Deß (54) aus Fürth wundert sich nicht über die Verwicklung der zahlreichen Politiker in den Skandal. Jeder, der die Möglichkeit habe, sein Geld illegal zu vermehren, würde sie auch nutzen. Für ihn leisteten die Journalisten gute Arbeit, die leider keine Konsequenzen haben wird. "Von denen wirst du in Zunkunft nicht mehr viel hören", sagt er. © Andrea Beck

Ana Kristina Gazibaric (25) hat eine völlig andere Meinung zu dem Finanzskandal. "Es gibt wichtigere Themen als die Wirtschaft und nur wegen der Aufdeckung habe ich danach auch nicht mehr Geld", sagt die Mutter von zwei Kindern. 
 Ihrer Ansicht nach kommen derlei Systeme der Steuerhinterziehung ab und zu ans Licht, werden aber keine Konsequenzen für die Schere zwischen Arm und Reich haben.
 "Es ist selbstverständlich, dass die Menschen unterschiedlich viel Geld haben und ich akzeptiere das. Für mich ist unwichtig, was die Politiker und Künstler mit ihrem Besitz anstellen", sagt sie.
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Ana Kristina Gazibaric (25) aus Fürth

Ana Kristina Gazibaric (25) hat eine völlig andere Meinung zu dem Finanzskandal. "Es gibt wichtigere Themen als die Wirtschaft und nur wegen der Aufdeckung habe ich danach auch nicht mehr Geld", sagt die Mutter von zwei Kindern. Ihrer Ansicht nach kommen derlei Systeme der Steuerhinterziehung ab und zu ans Licht, werden aber keine Konsequenzen für die Schere zwischen Arm und Reich haben.
"Es ist selbstverständlich, dass die Menschen unterschiedlich viel Geld haben und ich akzeptiere das. Für mich ist unwichtig, was die Politiker und Künstler mit ihrem Besitz anstellen", sagt sie. © Andrea Beck

Für Dieter Schober (55) ist die Steuerhinterziehung und Verschleierung von Daten durch vermögende Menschen ein großer Skandal. 
 Die Beteiligung der ranghohen Politiker und Firmen wie Siemens überraschte ihn mitnichten.
 "Als Strafe sollten die viel Geld an arme Leute spenden", sagt der Nürnberger. Er glaubt nicht, dass es zu Konsequenzen wie Verurteilungen kommen wird, "aber ein bisschen Hoffnung darauf müssen wir haben."
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Dieter Schober (55) aus Nürnberg

Für Dieter Schober (55) ist die Steuerhinterziehung und Verschleierung von Daten durch vermögende Menschen ein großer Skandal. Die Beteiligung der ranghohen Politiker und Firmen wie Siemens überraschte ihn mitnichten.
"Als Strafe sollten die viel Geld an arme Leute spenden", sagt der Nürnberger. Er glaubt nicht, dass es zu Konsequenzen wie Verurteilungen kommen wird, "aber ein bisschen Hoffnung darauf müssen wir haben." © Andrea Beck

Der Nürnberger Consultant Jörg E. (39) findet die Aufdeckung des Skandals spannend und unterstützt die Recherche der Journalisten. Seiner Meinung nach handeln diese vollkommen richtig, derlei Machenschaften von Kanzleien wie Mossack Fonseca öffentlich zu machen.
 Die Entdeckung sei nun eine gute Vorlage für Politiker Steuerlecks zu schließen, aber er bezweifelt, dass wirksame Konsequenzen gezogen werden.
 "Wenn der Skandal noch einige Zeit weiter öffenlich aktuell bleibt, müssen Politiker wie der isländische Ministerpräsident abdanken. Falls allerdings ein Leck geschlossen wird, tun sich schnell wieder andere Löcher auf", sagt er.
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Jörg E. (39) aus Nürnberg

Der Nürnberger Consultant Jörg E. (39) findet die Aufdeckung des Skandals spannend und unterstützt die Recherche der Journalisten. Seiner Meinung nach handeln diese vollkommen richtig, derlei Machenschaften von Kanzleien wie Mossack Fonseca öffentlich zu machen. Die Entdeckung sei nun eine gute Vorlage für Politiker Steuerlecks zu schließen, aber er bezweifelt, dass wirksame Konsequenzen gezogen werden. "Wenn der Skandal noch einige Zeit weiter öffenlich aktuell bleibt, müssen Politiker wie der isländische Ministerpräsident abdanken. Falls allerdings ein Leck geschlossen wird, tun sich schnell wieder andere Löcher auf", sagt er. © Andrea Beck

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