Plagiatsjäger fordert Rücktritt von der Leyens

28.9.2015, 14:56 Uhr
Steht unter dem Verdacht, abgeschrieben zu haben: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

© dpa Steht unter dem Verdacht, abgeschrieben zu haben: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

"Wenn ein Messdiener in den Klingelbeutel gegriffen hat, vertraut man ihm nicht den Kirchenschatz an“, meint VroniPlag-Gründer Heidingsfelder. Von der Leyens Arbeit habe auf 27 von 62 Seiten Plagiate aufzuweisen. Der Anteil liege damit zwar unter dem, den "der König der Abschreiber" Karl-Theodor zu Guttenberg abgeliefert hatte, aber erheblich über dem von Annette Schavan, die vor zwei Jahren wegen Plagiatsvorwürfen als Bildungsministerin zurücktreten musste.

Heidingsfelder empört aber nicht allein das Abschreiben, sondern auch „die Realitätsverweigerung, die "von der Leyen an den Tag legt". Seit Ende August hätte sich die Ministerin die Plagiatsfunde von VroniPlag-Wiki ansehen und Stellung nehmen können. "Stattdessen hat sie alles nur abgestritten."

Dass "Parteifreunde" mit Plagiatsvorwürfen die Konkurrenz um höchste Ämter ausschalten wollen, hält Heidingsfelder für abwegig. Erste Verdachtsmomente gegen die Dissertation der Verteidigungsministerin habe es schon vor zwei Jahren gegeben, danach hätten die Plagiatsjäger von Vroniplag völlig unabhängig nach weiteren Schwachstellen in der Arbeit gesucht.

Für den Nürnberger Plagiatsexperten gilt da eher eine andere Regelmäßigkeit: "Diejenigen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren werden, neigen unter dem Druck des Elternhauses eher dazu zu betrügen."

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