Ermittlungen eingestellt

Polizist überfährt Nürnberger auf A6: Hinterbliebene fühlen sich im Stich gelassen

Ella Gößelein

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23.8.2022, 07:08 Uhr
Die Friseure Fatma und Emre Ergin haben durch einen Unfall den Ehemann und Vater verloren. Nun werden die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft eingestellt.

© Stefan Hippel, NNZ Die Friseure Fatma und Emre Ergin haben durch einen Unfall den Ehemann und Vater verloren. Nun werden die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft eingestellt.

Am 14. März waren Fatma Ergin und ihr Mann Murat auf dem Weg nach Mannheim, die Familie besuchen, da ein Onkel gestorben war. Während der Fahrt klapperte es im Auto und Murat Ergin entscheidet sich dazu, auf dem Stadtstreifen anzuhalten, um nach dem Rechten zu sehen. Während ihr Mann aussteigt, bleibt Fatma Ergin im Auto sitzen, sie will den ADAC kontaktieren.

In dieser Sekunde nähert sich ein Autofahrer in einem Ford S-Max, ihm wird schwarz vor Augen, er verliert auf Höhe des Autobahnkreuzes Nürnberg-Fürth und der Anschlussstelle Roth die Kontrolle über sein Fahrzeug. Sein Auto zieht nach rechts und kracht auf den Kofferraum des stehenden Renaults. Um 11.25 Uhr lag Murat Ergin tot auf dem Standstreifen. Die Wucht des Aufpralls hatte seinen silbernen Renault bis zum linken Fahrstreifen gestoßen. Am Steuer des Ford S-Max saß ein Polizist.

Nach einigen Untersuchungen des Unfallhergangs passierte das Schlimmste, was Hinterbliebenen und Geschädigten passieren kann: Die Staatsanwaltschaft verfügte die Einstellung des Verfahrens. Im Klartext: die Akte über den Unfall wurde geschlossen und der Fahrer nicht angeklagt, da dieser angab, er habe plötzlich das Bewusstsein verloren. Fatma Ergin und ihre Familie wünschen sich als Hinterbliebene Transparenz und eine umfassende Aufklärung des Geschehens. Wie es im Fall der Familie Ergin weiter geht und welchen Verdacht die Familie äußert, erfahren Sie auf NN.de.